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James Shirley ward 1594 in London geboren, studirte in Oxford und Cambridge, trat darauf in den geistlichen Stand und erhielt bald nachher ein Pfarramt in Hertfordshire. Dieses bekleidete er jedoch nicht lange, da er zur katholischen Religion überging. Er ernährte sich nun als Lehrer an der lateinischen Schule zu St. Alban's, gab aber diesen Beruf nach zwei Jahren auf, und liess sich in London nieder, wo er für die Bühne schrieb. Während des Bürgerkrieges war er auf Seite der Krone und folgte seinem Gönner, dem Grafen von Newcastle in das Feld. Bei dem unglücklichen Ausgange des Kampfes kehrte er nach London zurück und lebte wieder der Bühne, bis die Theater im Jahre 1642 durch ein Parlamentsedict unterdrückt wurden. Er wandte sich nun von Neuem dem Berufe eines Erziehers zu und erfreute sich in jeder Hinsicht guten Erfolges, bis ihn 1666 der grosse Brand von London aus seiner Wohnung vertrieb, und er von Angst und Schrecken aufgerieben mit seiner Gattin zweiter Ehe an einem und demselben Tage starb.

Shirley hinterliess 39 Schauspiele, einen Band Gedichte, die er bereits 1646 herausgegeben hatte und einige prosaische Schriften über Erziehung. Eine vollständige Sammlung seiner drama

tischen Werke besorgten in neuester Zeit Gifford und Dyce. London 1832 fgde. Hier ist er am Glücklichsten im Lustspiele, da er mit consequenter Characterzeichnung glückliche Erfindung und richtigen Tact verbindet. Seine lyrischen Gedichte sind gefällige und anmuthige Erbeiterungen von ernsten Beschäftigungen, doch findet sich auch manches durch Tiefe der Gedanken und begeisterte Darstellung Bedeutendere unter ihnen.

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Upon his mistress sad.

Melancholy hence, and get
Some peece of earth to be thy seat,
Here the ayre and nimble fire
Would shoot up to meet desire;
Sullen humor leave her blood,
Mixe not with the purer flood,
But let pleasures swelling here,
Make a spring-tide all the yeer.

Love a thousand sweets distilling,

And with pleasure bosoms filling,

Charm all eyes, that none may find us,

Be above, before, behind us;

And while we thy raptures taste,

Compel time itself to stay,

Or by forelock hold him fast,
Least occasion slip away.

Davenant.

William Davenant, der jüngere Sohn eines Gastwirthes in Oxford, ward daselbst im Februar 1605 geboren, trat 1621 in das Lincoln College, wurde dann Page der Herzogin von Richmond, fand später freundliche Aufnahme im Hause des Lord Brooke und bekam 1637 nach Ben Jonson's Tode die Stelle eines Hofpoeten. Während des Bürgerkrieges zeichnete er sich aus als treuer Anhänger des Königs, focht tapfer und erhielt 1643 den Ritterschlag bei der Belagerung von Gloucester. Als die Parthei Karl's I. unterlag, zog er sich nach Frankreich zurück, wo er seinen Glauben änderte und deshalb von der Königin so begünstigt wurde, dass sie ihn mit einem heimlichen Auftrage an ihren Gemahl nach England sandte. Später wurde er zu einer Expedition von Frankreich aus nach Virginien verwendet, aber das Schiff, auf dem er sich befand, fiel dem Feinde in die Hände und Davenant wurde gefangen nach England geführt und wäre hingerichtet worden, hätte ihn Milton nicht durch seine Fürbitte gerettet, was er diesem später, als sich die Dinge wendeten, durch einen gleichen Dienst wieder vergalt. Da die Schauspiele verboten waren, so führte er jetzt eine Art von musikalischen Unterhaltungen ein, um sein Leben zu fristen welche sich bald in Opern umwandelten. Nach der Restauration erhielt er ein Patent für sein Theater. Er starb 1668 und ward in der Westminsterabtei beigesetzt, wo seinen Leichenstein die Inschrift, welche Ben Jonson erhielt, schmückte: O rare Sir William Davenant!

Seine Werke erschienen gesammelt 1673 zu London, ein Band in Folio. Sie enthalten ein unvollendetes episches Gedicht: "Gondibert", an dem er während seines ganzen Lebens arbeitete, das jedoch mit Ausnahme einzelner schöner Stellen kalt und langweilig ist. Seine dramatischen Arbeiten zeichnen sich durch Correctheit und Regelmässigkeit aus, entbehren aber der Originalität. Unter seinen kleinen Gedichten ist dagegen manches Gelungene, wie ihm überhaupt Talent für die Form nicht abzusprechen ist.

Song.

The lark now leaves his wat'ry nest,
And climbing, shakes his dewy wings;
He takes this window for the east;

And to implore your light, he sings,
Awake, awake, the morn will never rise,
Till she can dress her beauty at your eyes.

The merchant bows unto the seaman's star,
The ploughman from the sun his season takes;
But still the lover wonders what they are,

Who look for day before his mistress wakes.
Awake, awake, break through your vails of lawn!
Then draw your curtains, and begin the dawn.

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Der Sprössling eines alten edeln Geschlechts ward Edmond Waller am 3. März 1605 zu Coleshill geboren; seine Mutter war eine Schwester John Hampdon's. Er studirte zu Eton und Cambridge und trat schon im Alter von siebenzehn Jahren in das Parlament als Vertreter für Agmondesham, doch zeigte er sich sein ganzes Leben hindurch als eine Wetterfahne, die sich stets der eben herrschenden Macht zuwandte. Bis zu dem Ausbruche des Bürgerkrieges war er ein eifriger Hofmann, dann nahte er sich allmählig der Gegenpartei und rettete, in eine Verschwörung verwickelt, sein Leben auf Kosten seiner Mitverschworenen, worauf er sich nach Frankreich zurückzog und längere Zeit in Paris verweilte, bis ihn seine Vermögensumstände zwangen nach England zurückzukehren. Er wusste nun Cromwell's Gunst zu gewinnen, auf den er ein langes Lobgedicht schrieb, ward aber nach dem Eintritt der alten Ordnung der Dinge wieder mit Leib und Seele königlich gesinnt und besang mit gleicher Begeisterung Karl II. So erhielt er sich immer oben im Strom des Lebens und erreichte ein hohes Alter. Er starb 1687 und ward in der Kirche von Beaconsfield beigesetzt.

Seine Gedichte erschienen zuerst gesammelt 1645 in London. Eine Ausgabe seiner sämmtlichen Werke veranstaltete Fonton, London 1774 in 4., der früher schon eine von Perc. Stockdale besorgte, London 1772 in 8. vorausgegangen war. Er ist vorzüglich lyrischer Dichter, aber als solcher sehr überschätzt worden. Allerdings zeichnet er sich durch Grazie, Correctheit und Eleganz höchst vortheilhaft aus und übertrifft an Feinheit des Geschmacks alle seine Zeitgenossen, aber

seine Poesieen sind nur gemacht, nicht empfunden, Producte des combinirenden Verstandes nicht schöpferischer Phantasie und echten Gefühls und lassen daher kalt. Seine gefeierte Sacharissa war Lady Dorothea Sidney, Tochter des Grafen von Leicester; der Dichter huldigte ihr nur um der Mode zu genügen und die Dame war auch so klug ihn nicht zu erhören. Am Glücklichsten ist er in lyrischen erotischen Tändeleien; sein didactisches Poem On divine Love, so wie seine anderen religiösen Poesieen sind dagegen kalt und trocken und seine Lobgedichte, elegante aber verächtliche künstliche Reden in Versen, beurkunden den schmeichelnden Höfling.

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