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R. schrieb an Münchhausen, und stellte ihm vor, daß er R. viele der Gelehrsamkeit wichtige arabische Schrif. ten zu drucken habe, und daß in London sehr vorzügli. che arabishe Typen wären, weswegen er bäte, Münch, hausen möchte auswirken, daß der König 2 Güsse dieser Typen machen ließe, und den einen Göttingen, den andern aber ihm, zum Abdruck arabischer Werke Schenkte.

Münchhausen schickte diesen R—schen Brief an M. un verlangte dessen Gutachten darüber. M. antwortete;, die Sache mit den schönen Typen in London sei richtig; auch sei R. ein großer Gelehrter, und es werde dem Könige zur Ehre gereichen, wenn er einen auswärtigen ̄ Gelehrten durch ein Geschenk arabischer Typen unter stüßte, auch würde es ihm M. lieb seyn, wenn derglei. chen auch für Göttingen angeschafft würden.

XI.

M. eilte, wie es scheint, R. von allem dem zu benachrichtigen, legte ihm aber auch sogleich schon die Frage vor, wer dann die arabische Drue Eerei, wenn sie zu erhalten wäre, nüßen, d. i. wer den theuren Verlag der zu edirenden Bücher be Streiten würde? R. antwortet: 1755, 7. Jun. Iucundissimae Tuae mihi literae ve

nerunt, vir celeberrime, Tui erga me studií luculenti testes; unde spem concepi, fore ut preces quas nosti meae, et institutum quod animo agito, felices successus nanci

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scantur. Pro commendatione, qua conatus meos ad illustriss. Münchhausenium ornasti, quas debeo maximas tibi ajo habeoque gra

tias.

Interrogas cui usui nobis futuri sint typi arabicí, si iis potiamur et quisnam edendis libris arabicis sumtus sit erogaturus? Ardua fateor questio, neque, si dixero, periculum hoc omne mè subiturum, effugere non potero, quia aut vanitatis aut insaniae me damnes. Audi tamen quaeso quid audere tantam rem me jubeat. Si semel factum fuerit initium edendorum librorum arabicorum a libellis paruae molis, nullus dubito, emtores illis non defuturos. Quantum equidem de perquam modicis Diariis meis deparcere potero, id omne in hoc institutum conferam, qui paruo victito, familiam non alo, nullum sectabor lucrum sed satis habebo, si facti sumtus redeant et nouis edendis suppeant. Ubi typi adsing, sumtuosius non est, arabicos quam latinos aut germanicos edere. Multorum annorum in qua elaboro materia et multiplex ad manus est. Ubi semel innotuerit, esse in potestate mea typosi arabicos, et instrui a me domi meae typographiam arabicam, indeque bonae no

tae libros prodire; tam humiliter angusteque de proceribus nostra aulae, aliarumque quibus literae honori curaeque sunt, non existimo, ut desperem, eos uiilissimo instituto symbolum extraordinarium collaturos; praesertim si augustissimi regis M. Britanniae exemplum eos accendat, quod quanti momenti sit, ipse intelligis. DEO tandem confido, quem incassum indidisse animo meo tantum ardorem bene de literis arabicis merendi, non possum in animum inducere.

Positiv also versichert R., falls er einen Guß arabischer Typen zum Geschenke nach Leipzig erhiel te, wozu ihm Hoffnung gemacht wurde, den Vers lag der edendorum selbst zu übernehmen. E der 100 Rthlr. Pension hatte, wollte arabische Bü. cher, im J. 1755, wo vielleicht in Deutschland nicht 20 Gelehrte waren, die sich, mit dem Arabischen viel abgaben, in seinen Verlag nehmen? Er, der nur 5 Wochen vorher (f. oben S. 10.) selbst an M. feine traurige Erfahrung überschrieben hatte, wie sehr er bei seinem lateinischen (nicht arabischen) Abulfeda, als Selbstverleger, zu Schaden gekom men sei?

Wußte er nicht, daß von jedem Buche wenigs stens 200 Stück verkauft werden müßten, wenn er seine baare Auslage wieder herausziehen solite?

Meinte er, zur Emporbringung einer neuen Lite. ratur brauche es weiter nichts, als Urschriften von derselben drucken zu lassen? Und Höfe sollten das Projekt thätig mit Gelde unterstüßen? Wie wenig kannte der doch schon 40jährige Mann seine deut: sche Hofwelt! Oder Gott sollte Zwecke ohne Mittel erreichen machen, d. i. Wunder thun, zu Gunsten des N-schen_Enthusiasmus für arabische Literatur?

XII.

Mittlerweile ging die Correspondenz zwischen Münchhausen und M. das R-sche Gesuch betref fend ununterbrochen fork. Münchhausen fragte bei M.

1755, 29. Jun. an, was die arabischen Let tern kosten würden? ehr könne er sich auf keinen Antrag beim Könige einlassen.

M. antwortete: jeder vollständige Guß würde etwa auf 180 Rthlr. kommen.

Dies schien dem Minister zu viel zu seyn, er bestellte daher nur Einen Guß, nur für die Göta tinger Universität: und nun mußte M., auf des Ministers Befehl, an R. melden »die Lettern würs den angeschafft, und stünden ihm auch, zum Drucke seiner arabischen Schriften in Göttingen, zu Dienste.

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So erzählt M. in der N. Orinet. Bibl. S. 138.

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Das war also ein feiner Anschlag: aber auf Feine, verdeckte, höfische Anschläge verstand sich R. nicht, sondern hier fängt eine Reihe von Misver ständnissen an, zu denen den Mann, in den näch ften anderthalb Jahren, seine totale Welt: Uner: fahrenheit, verbunden mit seiner damaligen ver: zweiflungsvollen ökonomischen Lage verleitete schrieb an M,

1755, 5. Jul. (S. 56.) Für gütige Mittheilung des Schrei
bens vom Hrn. Secr. Bald, sage Ew. schuldigen
Dank. Aus demselben habe die geneigten Gesinnungen
Gr. Err. des Hrn. Kammerpräsidenten gegen mich und
mein Ihnen bewußtes Vorhaben, mit vielem Vergnügen
ersehen, und finde keine Ausdrücke hinreichend, meine
Erkenntlichkeit gegen ein so unverdientes Wohlwollen an
den Tag zu legen..

Was die Sache selbst anbelangt, mache mir ganz kein
Bedenken, meine arabische Manuscripte in Göttingen
drucken zu lassen. Vielmehr sehe ich es sehr gerne, daß
man mich einer höchst beschwerlichen und weitaussehen.
den Sorge für Anlegung und Bestreitung einer arabi,
schen Druckerei, für Verlag, Verkauf u s. w. über.
hebt. Nur ist in Ansehung des Verlags bei mir noch
einiger Zweifel übrig. Das mir mitgetheilte Schreiben
hat mich nicht mit völliger Gewißheit belehrt, ob die
löbl. Königl. Societät der Wissenschaften zu Göttingen
die Verlagskosten fiber sich zu nehmen gesonnen sei?
Wäre dieses, wie ich hoffen will: so schmeichle ich mir
Deutfl. 53 St.

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