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dem Hrn General von M. nnd dem Hen Major von R. reisete ich nach Ploen, wo ich eine Unterredung sowohl mit dem Gra= fen Schmettow, als auch mit dem Kammerherrn v. Hennings hatte, aber keinen von ihnen dazu bringen konnte, bei dem bestimmten Rendévouz zu erscheinen, da es immer dabei blieb, daß der eine nicht könne (wenn die Herren Besucher keine Wunders ärzte waren, die durch Berührung plöslich heilen, oder den gichtischen Teufel mit einem: Fahre aus du unsauberer Geift, austreiben konnten, so mußte es wohl dabei bleiben) der andere nicht wolle (wie es bei Leuten, die nach Grundsäßen handeln, zu gehen pflegt. Sie bleiben bei ihrem Willen, weil sie aus Gründen gewollt haben. Mit den Eiferern ist es freilich anders) die dabei ein Laufenden Beiumstände gehören nicht zur Hauptsache (es wâre doch zu wünschen gewesen, daß er sie mit angeführt hätte; denn er hat so viele von diesen vermeinten Beiumständen wegge Lassen, daß die Hauptsache dadurch ganz unkennt. lich geworden ist. Wir wollen aus christlicher Lie be annehmen, daß dieses nicht absichtlich geschehen, sondern daß dem Herrn Briefsteller die Gabe der deutlichen Erzählung nicht zu Theil geworden ist) und würden E. E. nur ennüyiren. (Ein bis. Deutschl. 48 St.

en nichr oder weniger Langeweile, darauf kame es nicht an; wenn nur die Sache vollständig dargestellt wäre. Der Vortrag des Herrn Brief stellers ist überall nicht reizend et s'il amuse, c'est a ses dépens) der Norwegische Officier, def fen Gegner nuh nicht zu Hause waren (die waren zu Hause, aber von dem Norwegischen Of: fieier weiß niemand, wo er zu Hause gehört) kann alsé nichts anders thun, als zu Haufe `reisen (er kann allerdings etwas anderes und ets was besseres thun) und der Armee und jedem braven und jedem rechtschaffenen Manné überlassen zu beurtheilen. (Was die Armee mit dieser Sache zu thun hat, vornehmlich in so ferne fie den Herrn von Hennings betrifft, läßt ́fich nicht wohl begreifen ; da liegt wieder eine von den seltsamen Ideenverbindungen zum Grunde, die einem gefunden nüchternen Verftande unfinnig vor kommen müssen.) Was man von den Leuten denken muß, die wohl auf eine ehrenrüh rige Art verhöhnen können und wollen (dieses und das gleich darauf folgende sollte wohl so heißen: was man von einem Manne denken muß, der, nachdem er anonymisch einen nahmhaften Bürger öffentlich auf eine ehrenrührige Art angegriffen, noch die Unverschämtheit hat, eine Genugthuung von ihm zu fordern) aber weder

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konnten noch wollten mit Waffen in der Hand eine rechtschaffene Genugthuung geben. (Wie schändlich hier das. edelste Wort unferer Sprache gemißbraucht wird. Eine rech&schaffene Genugthuung mit den Waffen in der Hand. Pfay, der Barbarei! Der einzige, der hier eine Genugthuung zu geben hatte, war der pass quillantische Ehrenschänder; er mußte sich wegen seines Unrechts eben so öffentlich anklagen, als er es begangen hatte, und sich freiwillig zu jeder mit der Wahrheit übereinstimmenden Erklärung erbie ten, die sein beleidigter Gegner von ihm fordern mochte. Das wäre eine recht schaffene Genug thuung gewefen. Aber die andere mit den Waffen in der Hand hat mit der Rechtschaffenheit nichts gemein.) Die sämmtlichen Officiere unter meiner Inspektion habe ich bei meiner letha ten Bereifung der Garnisonen (aus übers großem Eifer fürs allgemeine Beste vermuthlich) von dieser Stellung der Sache unterriche tet, und fie fühlen mit mir (die, Bernünftis gen darunter werden nicht nur fühlen, womit fich die Eiferer gewöhnlich begnügent, sondern deutlich einsehn, daß der Herr sich viel unnüge Mühe gegeben, und weit besser gethan hätte, aus dem ganzen schmugigen Handel herauszubleiben) das Unanständige in dem Benehmen des

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Grafen von Schmettow. (Ist es denn unanständig krank zu seyn, blinder Eiferer!) und des Herrn Kammerherrn von Hennings. Ich habe nicht unterlassen, solches diesen beiden genannten Herren selbst, sowohl mündlich als schriftlich zu erkennen zu geben. Der Herr Major von St. kann Ew. Excellenz die in dieser Anleitung von uns geschriebenen Briefe abschrifts lich mittheilen.

Ich habe nicht unterlassen wollen ganz deutlich (weder ganz noch deutlich) Ew. Excel Lenz dasjenige zu melden, was in dieser Sache geschehn ist, da E. E. Urtheil in eis ner Sache, welche so große Aufmerksam keit erregt hat, für mich und jeden braven Mann von großem Gewicht ist und seyn muß. Der brave Norwegische Officier hat fich die Kosten und das Ungemach zugezo gen, 200 Meilen zu reisen (ich wette, daß der Ritterzug dieses Abentheuerers nächstens in Knittel versen beschrieben in allen Buchhandlungen Deutsch lands zu haben seyn wird) und hat nicht ein: mal den Troft erhalten (der arme Mann! wenn ihm die Absicht seiner Reise doch auch nut zur Hälfte gelungen wäre, und er das Vergnügen gehabt hätte nur einen von den beyden physisch

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zu ermorden, denen er schon versteckter Weise eine moralische Wunde beizubringen versucht hatte, welch eine ganz anders angenehme Rückreise würde er gehabt, welche füße Erinnerungen für den Rest feiner Lebenszeit nach Norwegen mit zurückgebracht haben! Doch er tröste sich! in der Geschichte, die wir angekündigt haben, soll Blut genug vergossen werden) seine Verhöhner auf der rechten Stelle zu finden. (Wird es jemals helle in ihm, und er entdeckt nur erst selbst die rechte Stelle, so wird er seinen Gegner schon darauf fins den). Für ihn ist also nichts übrig, als zu rück zu reisen (et Jean s'en fut comme il étoit venu) aber von jedem braven Manne in den Armeen das Zeugniß zu erhalten, daß er als ein Mann von Ehre gethan hat, was er mußte. (Wenn das, was der Norwegis sche Officier in dieser Sache gethan hat, ihn nachh dem Urtheile gewisser Leute zu einem Manne von Ehre qualificirt, so gereicht es wahrlich keinem zur Ehre, für einen solchen von ihnen gehalten zu werden. Thut er nicht mehr, und etwas ganz an deres, als er gethan hat, so wird er hoffentlich lange und immer vergebens auf das Zeugniß der braven Männer in den Armeen waṛten) u. s w.

Herr von Hennings bedarf keiner weitern Ge

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