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wäre zu vornehm für unser einen, und doch vers steht sichs leichter als manches schlechte Buch; und wo ichs nicht ganz verstand half mir mein braver、 Feldwebel.

Vater, von dem Mann hab' ich mehr gelernt, als von allen andern Menschen, wenn ich euch ausnehme. Und indem ich eben anfing das alles zum Besten meiner Compagnie so viel als möglich anzuwenden, hätt' ich sollen ein müßiger Unters lieutenant werden? Und das um als Herr Lieute= nant, der in nichts mehr paßt, nach Hause zu kommen? Ja auch wenn ich hätte Soldat bleiben müssen ich hätte mich doch wohl bedenken sollen! So aus meinem guten Stand heraus unter die Menge junger windiger Stadtleute, die ihre Stel len kaufen und sie wieder verkaufen, und zu ihren Obern auch meist solche Leute haben, die es für Geld und gute Worte geworden sind! Wenn ich so ein tüchtiger Unterofficier für meine Compagnie werden könnte, wie mein Freund Werner für seine brave Preussen ist, den sie nicht leicht so has ben können, wenn sie auch noch Geld und gute Worte dazu geben wollten, so wär ich und die Compagnie doch wohl so besser dran!

Eben da ich mich hinfeße diesen langen Brief zu schließen gehts durchs ganze Lager: Friede, Friede! Nun dann bin ich ja selbst bald wieder

bei Euch und es lohnt des Schreibens nicht weiter. Die Thränen stehn mir vor Freuden in den Augen; Vater! Lebt wohl! Gott erhalt euch alle gesund bis zum Wiedersehn. Ich bin gewiß der Erste zu Hause.«

Franz

IV.

Notiz von Deutschen Journalen.

Um diesen Artikel fürs verfloßne Jahr nicht ganz unbearbeitet zu lassen, wollen wir von den Zeitschriften, die mit demselben angefangen haben, wenigstens diesmal Eine von ihrer Entstehung her etwas ausführlich anzeigen, Wir wählen dazu die Horen als diejenige welche das größte Aufsehen erregt hat und unstreitig die meisten merkwürdigen Auffäße enthält.

Darum verkennen wir gewiß nicht den großen Werth von Posselts europäischen Annalen, welche dem Geschichtsorscher ein unentbehrliches Handbuch seyn und bleiben werden, und denen nur eine weniger gesuchte und geschrobene Sprache zu wünschen wäre; auch nicht den edlen ernsten Ton und achtungswerthen Inhalt der neuen deutschen Monatschrift; eben so wenig die zweckmäßige Einrichtung und Behandlung des Journals Frankreich im Jahr 1795, und den interessanten, wiewohl etwas zu einseitigen und zu ungleich bearbeiteten Inhalt der Beiträge zur französischen Revolution und den angenehmen unterhaltenden Charakter des Berlinisch en

Archivs; welche alle in dem verfloßnen Jahre ihren Anfang genommen haben.

Von diesen allen und von dem Deutschen Merkur, der Berlinischen Monatschrift, dem Genius der Zeit, dem deutschen: Ma gazin, der deutschen Monatschrift, der Minerva, den Friedenspräliminarien; der Klio und vielleicht noch einigen andern Zeit: schriften zeigen wir fünftig jeden Monat das eben erschienene Monatstück an.

Es bedarf wohl kaum der Erinnerung, daß dieser wichtige Artikel, der von den recensirenden Zeitschriften wo nicht fast aus der Acht gelassen, doch immer sehr spät und in keinem Verhältniß mit dem großen Einflusse den diese Modelectüre auf den Geschmack und den Charakter der Nation haben muß, behandelt wird, hier in dieser Schrift nicht von Einem unsrer Mitarbeiter allein behan delt werden, sondern das Werk mehrerer in vers fchiedenen Fächern erfahrner Männer feyn wird."

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Eine Monatschrift herausgegeben von Schiller.

Inhalt der Ankündigung. Ueber das

Lieblingsthemades Tages, (Krieg, pos

litische Meinungen, Staatscritik) legen sich die Verfasser der Horen ein strenges Still, schweigen auf und verbieten sich ausdrücklich alle Beziehungen auf den jezigen Welt= Lauf und auf die nächsten Erwartungen der Menschheit. Durch ein allgemeines höheres Interesse an dem was rein menschlich ist wollen sie die durch das ber schränkte Interesse der Gegenwart in Spannung gefeßten eingeengten und un terjochten Gemüther wieder in Freiheit sehen und die politisch getheilte Welt unter der Fahne der Wahrheit und Schönheit wieder vereinigen, heitere; leidenschaftfreie Unterhaltung, gesame melte Züge zu dem Jdeale veredelter Menschheit, stiller Anbau besserer Begriffe, rei. nerer Grundsäße und edlerer Sitten alles zur Beförderung wahrer Humanität u f. w. soll der Inhalt und Zweck der Horen, Wohlanständigkeit und Ordnung, Ge: rechtigkeit und Friede, soll der Geist und die Regel dieser Zeitschrift seyn.

Folgende genannte Schriftsteller. nehmen an dieser Monatschrift Antheil: Archenholz, Dal berg (der sich im fünften Stüß wieder davon losgesagt hat), Engel, Fichte, Funk (in Dress

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