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Concert spirituel das Urtheil des Mercure de France über den Gesang der Mara anbrachte. Nach ihrem ersten Debut, in welchem sie ihre unbegreif= liche gränzenlose Fertigkeit gezeigt hatte, sagte der Beurtheiler im Mercure: elle m'etonne, mais elle ne me touche pas. (Sie sezt mich in Erstaunen, aber sie rührt mich nicht). Kaum hörte der hirn. lose Nachbeter im zweiten Concert der Mara die ersten Lakte des unbedeutenden Recitativs, das vor einer Arie herging, und schnell wandte er sich bedeutend zu seinem Nachbaren, und rief mit weisem Nasenrümpfen: elle m'etonne, mais elle ne me touche pas.

Eine sonderbare Mischung von Unglauben und Aberglauben ist hier unter den Leuten → Doch das ist alles noch zu früh! Auch ist es gar nicht mein Vorsah Dir so zu schreiben. Meine Sehn sucht nach Dir, und die fatale de bei all dem Geräusch um mich herum, die treiben mich immer. an den Schreibtisch. Da si ich dann und kaue und stampfe die Feder, hauche all das O und Ach, das nach ihr sich hindrängt, schwer in die Luft, bis dann ein Buch auf dem Tische, ein Schren auf der Straße, ein Thürklopfer all die hellduns keln Bilder, die bittersüßen Träume verscheucht, und mich so ganz was anders Dir schreiben läßt, als ich erst wollte. Lieber, wärst Du doch mit.

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uns! Doch ich mag das nicht weiter nähren,

es macht mich zum unnüßen Menschen. Lebe wohl und schreibe bald und oft.

II.

Brave Tyroler menschen.
Ein Familiengemälde.

Fortseßung.

Der lang ersehnte Brief war erst wenige Tage

in den Händen des glücklichen Vaters als der braż ve Franz auf einem erbeuteten Polacken in den Hof gesprengt kam. Er fand seine Lieben alle rund um den Tisch beim Abendbrode; sein Brief lag zwischen dem alten Vater und der schönen Pes pi auf dem Tische. Sie und ihr Vater waren herumgekommen ihn noch einmal zu lesen. Pepi hatte ihn laut vorlesen müssen und glühte noch Freuden als unser braver Franz in die Stube trat und sich dem alten Vater in die Arme stürzte. Dann umarmten ihn alle die Reihe herum recht herzlich, auch Pepi, die erst hinters drein jungfräuliche Schaam befiel.

eben vor

Noch am selben Abend ward das schöne Bünde niß geschloffen und die Liebenden glaubten so fest

an die stets wiederkehrende Blüthen und sichere Fruchtzeit, daß sie den "Wunsch vieler eitlen Verz liebten, die erste schöne Blüthenzeit möglichst zu verlängern, nicht hatten.

So bald der neue Hausstand, zu dem schon manches in der Stille vorbereitet worden war, in Ordnung kommen konnte, war auch die Hochzeit die sie wie all ihre schönen Familienfeste im trauten Kreise der Hausgenossen und der treuesten Nachbarn ohne Geräusch feierten und so ganz ge= nossen. Den Tag nach der Hochzeit ward allen Bekannten aus dem Dorfe Zirl ein ländlicher Schmaus und lustiger Tanz auf dem großen Line denplage vor dem Hause gegeben und es ward des lieblichsten rothen Tyrolers dabei nicht geschont. Der alte Peter Baumbach und seine gute Lise bes schlossen selbst den Ball, unter allgemeinem Jubel, mit dem lustigen, Großvatertanz.

Kein Jahr war vergangen, so gebahr die brave Pepi einen Sohn, der, wie fast alle erstgebore nen Söhne pflegen, der Mutter an Schönheit glich; dem Vater glich er an Stärke und Mune terkeit. Nie hatte man ein schöneres lustigeres Kind gesehn. Kaum ein halbes Jahr alt fing er. an auf der wollenen Decke in des Großvaters Kame mer herum zu kriechen; kaum ein Jahr und er wate schelte schon den jungen Enten auf dem grünen Hofe

nach. Zähne bekam er so leicht und so früh, daß die zärtliche Mutter, die ihn gerne länger gestille hätte, ihn vor dem neunten Monat schon entwöh. nen mußte. Alle liebten ihn, alle beschäftigten sich gerne mit ihm und so lernte er auch bald sprechen. Folgsam war er wie alle starke gesunde Kinder es sind, die unter dem treuen liebenden Auge vere nünftiger Eltern bleiben, und nicht durch unge. fchickten Wiederstand gereizt werden. Eine gute einverstandne Schwester, stand der besorgten Mutter treulich bei und so erreichte er fast sein drittes Jahr da die Mutter ein schönes Mädchen gee bahr ohne daß ihn eine fremde Hand berührt, irgend eine ungeschickte Behandlung geirrt hatte.

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Am liebsten war er immer mit dem Vater, ohn: erachtet dieser auf unbedingtem Gehorsam hielt nach dem festgefaßten Grundsage: Einer, und zwar der festeste Charakter im Hause, müsse volle Autos rität über die Kinder haben. Aber wie wenig er diese auch mißbrauchte! oder nur anwandte! . Nur da, we des Kindes Sicherheit und Zufriedenheit daran hing, wurde unbedingt geheißen. Dann fand aber auch kein Widerspruch, kein Gäumen, kein Räsonniren statt. Bei dem völlig konsequenten Benehmen des Vaters und der treuen Zustim mung der Mutter, die ihn nicht aus den Augen liegen, mußte sichs bald finden, ohne daß je eine

körperliche Züchtigung nothwendig gewesen wäre, die der brave Vater durchaus als sclavisch verabs scheute.

Nun kam er dem Vater kaum mehr von der Seite. Bei der Gartenarbeit auf den Wiesen und Feldern, die rund um den schönen Hof herum la: gen, im nahen Holze, überall war er um den Vater. Bald wurde er an Stärke und Geschick ein Wunderkind, wie er es bis dahin an Schönheit gewes sen: denn seit die Sonne und Luft ihn' bräunten, sprachen die Weiber und Mädchen weniger von feiner Schönheit.

Seine Aufmerksamkeit und Wißbegierde wuchs täglich, um so mehr, je weniger ihm geheißen wurde, sieh da hin, sieh dort hin, behalt mir dies, behalt mir das! Er war kaum sechs Jahr alt, als er alle Gräfer, Pflanzen und Bäume der ganzen Gegend kannte und bei Namen zu nennen wußte. Von allem was seinen Fähigkeiten ange messen war, bekam er richtige Begriffe, und keine Art von Lug und Trug ́umnebelte seinen guten Kopf. Was über seine Fähigkeiten war, wurde stets mit den Worten, das kannst du noch nicht begreifen, abgewiesen.

Im Laufen, Springen und Klettern war er bald der Meister und Anführer andrer Knaben seis nes Alters. Der Vater förderte dergleichen Kna

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