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which means perhaps the beautiful simplicity of the thought is beaten out like gold into tinsel. Zeugt diese Äufserung deutlich von einer Vorliebe für deutsche Literatur, so noch viel mehr die eines Dritten auf S. 435: I believe many other excellent things [aufser den vorher von ihm erwähnten Briefen eines reisenden Dänen von Fr. Sneedorf: deutsche Übersetzung Züllichau 1793] remain in the German language. Can any of your correspondents recollect whether a small volume, intituled Fausten (!) or the Age of Philosophy' has appeared in English since 1780? I have another charming work in German, viz. The Travels of a very intelligent Prussian, through several parts of England in 1782.2 This gentleman chose to be a pedestrian, and as the book is not generally known, I shall be happy in giving some account of it in a future magazine, with some observations upon some of the translations of German poetry. Auch hier beobachtet man also wieder, wie das englische Publikum viel eher geneigt war, zu deutschen Büchern zweiten und dritten Ranges zu greifen und die Meisterwerke beiseite zu lassen.

4) Durch die Güte meines verehrten Freundes Mr. Walter Rye in Norwich habe ich das 'Common place book' des Lieut. Col. Robert John Harvey aus Thorpe bei Norwich einsehen dürfen. Es ist im Jahre 1816 geschrieben und enthält neben vielen Notizen, die uns hier nicht näher angehen, einige kurze Bemerkungen über die hinterlassenen Papiere von Robert Harvey of Catton, dem Oheim des Genannten, den ich bereits in meiner Schrift über W. Taylor (S. 47) als Übersetzer der 'Minna von Barnhelm' erwähnt hatte. Die Papiere enthielten danach eine Übersetzung von Fiesco', von Wielands 'Diogenes', von Kotzebues 'Graf von Burgund', seinem Schauspiel 'Falsche Scham' (u. d. T. Consciousness) und ein Bruchstück (u. d. T. Diethelm) aus Das Schreibepult oder die Gefahren der Jugend' von demselben Verfasser. Die wenigen kritischen Bemerkungen, die der Schreiber dazu macht, sind so unwichtig, dafs es sich nicht verlohnt, sie wiederzugeben.

Berlin.

Zwei Trobadorlieder

Georg Herzfeld.

für eine Singstimme mit Klavierbegleitung gesetzt.

Die nachstehenden Liederbearbeitungen sind auf Anregung des Herrn Professor Dr. C. Appel entstanden, der mir gegenüber den Wunsch äufserte, es möchten gelegentlich des 10. Deutschen Neu

Es ist dies: Faustin, od. das philosophische Jahrhundert von Joh. Pezzl, Zürich 1783, vgl. Goedeke2 II, 506.

2 K. Ph. Moritz: Reisen eines Deutschen in England im Jahre 1782 (Berlin 1783): englisch u. a. in Mavor, The British tourists etc. vol. 4 (1798), in Pinkertons Voyages vol. 2 u. ö.

philologentages (Breslau, 20.-24. Mai 1902) einige Trobadorlieder im Urtext und mit den alten Melodien zum Vortrage gelangen. Eine stattliche Anzahl von Melodien lag in A. Restoris Buche 'Per la storia musicale dei Trovatori provenzali. Appunti e Note' (Rivista Musicale Italiana, vol. II, fasc. 1, Torino 1895) in moderner Notation vor. Es galt nun zunächst, eine engere Auswahl zu treffen. Nach längerem Schwanken fiel diese auf die Lieder: Reis glorios von Guiraut de Bornelh, Manta gens me malrazona von Peirol und Quant vey la lauzeta von Bernart de Ventadorn. Von diesen standen mir aufser dem Restorischen Drucke Abschriften Prof. Appels aus dem Codex R und für das letztgenannte Lied noch eine Kopie aus Codex W zur Verfügung. Die Vergleichung des Druckes mit den Abschriften hatte zur Folge, dass ich zum Teil zu Resultaten gelangte, die sich bezüglich der Fassungen der Melodien mit Restoris Wiedergabe nicht deckten. Als sehr spröde erwies sich das Lied Quant vey la lauzeta, von dem bei Restori vier Fassungen (aus den Codices X, W, G und R) mitgeteilt waren. Dafs diesen vier Fassungen ein bestimmter Kern zu Grunde liegt, war nicht zu verkennen, aber diesen Kern wieder aufzufinden und aus dem Wuste von Schnörkeln und Verzierungen, die jeder Abschreiber nach eigenem Gutdünken freigebig hinzugefügt hatte, herauszuschälen, war mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten verknüpft. Am vertrauenswürdigsten erschien mir Codex R. Der Schreiber mufs kein übler Musikant gewesen sein, oder er mufs gute Vorlagen gehabt haben; die von ihm aufgezeichneten Melodien zeigen gesunden Flufs, sind, sobald man die nötigen Versetzungszeichen hinzufügt, leicht sangbar und haften im Ohre. Die Versetzungszeichen sind allerdings, wie auch Restori bemerkt (S. 11 Anmerkung und anderwärts), sehr nachlässig behandelt. Das in vielen Liedern im Schlüssel unbedingt erforderliche fehlt zumeist, und auch im Verlaufe der Melodien ist es nur selten beigegeben. (Ich komme bei dem Peirolschen Liede noch auf diesen Kardinalfehler der Handschrift zurück.)

Aus dem Codex R allein wäre indes die Melodie zu Quant vey la lauzeta kaum herzustellen gewesen; die Heranziehung der übrigen Codices und die kritische Vergleichung der daselbst mitgeteilten Melodiefassungen war unerlässlich. Die unter Benützung der verschiedenen Lesarten hergestellte Melodie trug nun zwar einen einigermassen einheitlichen Charakter, erwies sich aber bei der Aufführung als weit weniger wirksam wie die beiden anderen Lieder. Sie war wohl anhörbar, schmiegte sich aber den Worten des Dichters nicht so eng und unmittelbar an, wie diese es beanspruchen durften. Von einer Veröffentlichung dieser auf mannigfachen Kompromissen beruhenden Melodie glaubte ich absehen zu müssen.

Weit günstiger gestaltete sich das Verhältnis zwischen Wort und Ton bei den beiden anderen Liedern. Was hier der Codex R

bot, konnte ungezwungen Note für Note beibehalten werden; zu regulieren waren nur die Versetzungszeichen und der Rhythmus. Die Melodien ohne jede Begleitung vortragen zu lassen, wäre wohl tunlich gewesen, aber besondere Freude würden die Hörer an einem solchen Experiment schwerlich gehabt haben. Die Begleitung im Sinne der Zeit zu halten, in welcher die Lieder entstanden, war nicht angänglich. Einerseits wissen wir blutwenig darüber, wie man vor siebenhundert Jahren begleitete, und dann ist das, was sich von mehrstimmigen Sätzen aus jener Zeit zu uns herübergerettet hat, so primitiv und gerade herausgesagt so mifsklingend, dafs es zur Nachahmung und Nachachtung nicht reizen kann. Konnte doch noch im 14. Jahrhundert ein namhafter Musikschriftsteller (Egidius de Muris bei Coussemaker, Histoire de l'harmonie p. 29) bedauernd aussprechen, er halte den mehrstimmigen Gesang überhaupt für eine Unmöglichkeit! -Abschreckende Beispiele hätten sich auf diesem Wege wohl herstellen lassen, aber Freunde wären den alten Melodien, deren starke Lebensfähigkeit meiner Ansicht nach aufser Frage steht, schwerlich erstanden. Meine Aufgabe war es, zu versuchen, ob sich für die alten Lieder unter strenger Wahrung ihrer melodischen Eigenart eine harmonische Bearbeitung finden liefse, die sie auch für den modernen Geschmack und für das moderne Ohr annehmbar und geniessbar mache. Nicht zu umgehen war hierbei eine bestimmte Einteilung in Takte. Der freie oder, um einen allgemeinverständlichen Kunstausdruck zu gebrauchen, der rezitativische Vortrag der Melodien mit einzelnen, an den rhythmischen Einschnitten angebrachten Accorden würde dem Historiker vielleicht genehm gewesen sein, hätte aber dem Gros der Hörer das Verständnis der Lieder eher erschwert als angebahnt. Der Sache selbst wäre damit wenig gedient gewesen. Wer sich indes darauf steift, die alten Melodien ohne alle ergänzenden und das Verständnis erleichternden harmonischen Zutaten geniefsen zu wollen, der werfe schlankweg die Taktstriche und die Begleitung über Bord und singe sich die Melodien in der Weise, dafs er sich nicht sklavisch an die Notenwerte hält, sondern sie nötigenfalls nach den Wortbetonungen umwertet.

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Die Begleitung habe ich dem Klavier, dem modernen Allerweltsinstrument, übergeben; Harfe und Laute wären vom historischen Standpunkte aus hierzu entschieden berechtigter gewesen, aber wer spielt sie heutzutage? Für das Pathos des Liedes Reis glorios erschien mir der vierstimmige Satz als das Gegebene; für Peirols leicht dahinfliefsende Weise konnte ich mich mit dem dreistimmigen Satze begnügen. Die Tonhöhe ist so fixiert, dafs die Lieder für eine Mittelstimme bequem ausführbar sind. Im Verhältnis zur alten Notierung steht das Lied Reis glorios eine grofse Terz, das Peirolsche Lied eine grofse Sekunde höher. Der Aufgabe, die Lieder vorzutragen, unterzog sich Herr Oberlehrer Staritz mit bestem Erfolge.

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