Claudius. Rheinweinlied. Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher, In ganz Europia, ihr Herren Zecher! Er kommt nicht her aus Hungarn noch aus Polen, Da mag Sanct Veit, der Ritter, Wein sich holen! Ihn bringt das Vaterland aus seiner Fülle; Wie war' er sonst so gut! Wie wår er sonst so edel, wåre stille, Und doch voll Kraft und Muth. Er wächst nicht überall im deutschen Reiche; Sind wie die weiland Creter faule Bäuche, Thüringens Berge zum Exempel bringen It's aber nicht. Man kann dabei nicht singen, Im Erzgebürge dürft Ihr auch nicht suchen Das bringt nur Silbererz und Koboltkuchen, Der Blocksberg ist der lange Herr Philister, Drum tanzen auch der Kukuk und sein Küfter Am Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben; Claudius. Gesegner sei der Rhein! Da wachsen sie am Ufer hin und geben Uns diesen Labewein. So trinkt ihn denn, und lasst uns alle Wege Uns freun und fröhlich seyn! Und wüssten wir wo jemand traurig låge, Wir geben ihm den Wein! Matthiffon Matthisson. Diese kleine lyrische Blumenlese schließe ich gewiß nicht unwürdig mit einem im vorjährigen Vossischen Musenals manach befindlichen schönen Liede eines edeln jungen Dichters, Herrn Friedrich Matthiffon, geb. 1761, von dem zu Manheim, 1786 eine Sammlung von Gedichten herauskam. (Von ihm steht auch eine schöne Elegie, in den Ruis nen eines alten Bergschlosses geschrieben, im Vossischen Almanach für 1787, die ich oben einzurücken versäumt habe.) Man vergleiche die Empfehlung und geschmackvolle Zers gliederung dieses Liedes in Wieland's Teutschen Merkur, Januar 1789, S. 96, ff. Es ist ein leichter, lieblicher ,,Morgentraum, aus den anmuthigsten Bildern, wie aus ,, elysischen Blumendüften, gewebt; eine magische Vision, ,, so geistig sinnlich, so transparent, so unwesentlich, so süßtäuschend wie Elysium selbst.“ دو Elysium. Hain! der von der Götter Frieden, Freudigschaudernd in der Fülle) Grüßt, entflohn der Erdenhülle, |