網頁圖片
PDF
ePub 版

voilà qui und voilà ce qui unterschieden (voilà qui serait merveilleux, voilà ce qui m'est arrivé). Die spätere deutsche (S. 326) kennt diesen Unterschied nicht und lehrt einzig voilà qui. Da sie eben die spätere ist, so könnte daraus geschlossen werden, dafs der eine Bearbeiter die von dem anderen gegebene Regel als unrichtig verwirft. Da aber auf den Titeln beider Werke die gegenwärtigen Bearbeiter gar nicht genannt werden, so läfst sich für die beiden einander widersprechenden Regeln jedesmal die Ausgabe des Plötz von 1882 als Autorität anführen. Wir möchten daher den Bearbeitern und der Verlagsbuchhandlung den Wunsch nach einer Einrichtung aussprechen, durch welche die Autorität des Grammatikers Plötz nach wie vor eine einheitliche bleibt.

Berlin.

Dr. O. Kutschera.

Das verlassene Dorf, von Goldsmith. (Anfang.)
Übersetzt von Martin Krummacher.

Mein lieblich Dorf, der ganzen Ebne Preis,
Wo Segen reich gelohnt des Landmanns Fleifs,
Wo gern der Lenz den milden Grufs beeilt,
Des Sommers Blüte scheidend noch verweilt,
Der Unschuld und des Wohlstands liebster Ort,
Du meiner Jugendspiele_trauter Hort!
So oft ich über deinen Rasen schritt,
Dein friedlich Glück, wie sehr genofs ich's mit!
Ich sah die wohlbestellte Flur, den Bach,
Der nie versiegte, und das sichre Dach,
Das Mühlenrad, geschäftig immerfort,
Die saubre Kirche auf dem Hügel dort,

Die Bank, vom schatt'gen Dornbusch überdacht,
Für Plauderei und Liebeswort gemacht!
Wie hiefs ich oft den Feiertag willkommen,
Wo Lust der Arbeit Stelle eingenommen,
Und alles Landvolk, frei von Schaffensmübn,
Antrat zum Spiel dort unterm Lindengrün.
Wie manche Kurzweil gab's im frohen Kreise!
Der rüst'gen Jugend schauten zu die Greise.

Bei Scherz und Lustbarkeit schwand Stund um Stunde,
Kunstgriff und Kraftstück machten da die Runde,
Und wie Ermüdung folgte jedem Spiel,

Ein andres gleich der muntern Schar gefiel:

Der Tanz, in dem sich eifrig Hans mit Grete,

Zu sehn, wer's wohl am längsten aushielt, drehte,
Des ahnungslosen Burschen rufs'ge Stirn,
Drob heimlich ringsum kichert' jede Dirn,
Der zücht'gen Maid verstohlner Liebesblick
(Ein Wink der Mutter hielt ihn streng zurück);
Durch solche Lust, wie du sie dargereicht,
Mein Auburn! ward die schwerste Arbeit leicht;
Sie füllte jedes Haus mit heiterm Sinn;
Doch all die süfse Lust, sie ist dahin!

Mein freundlich Dorf auf sanftem Wiesenplan,
Das Spiel ist aus, die Freude abgethan.
In deinen Hütten schaltet der Tyrann,
Und deinen Anger fällt Verödung an;

Ein Reicher ist nun Herr der ganzen Flur,
Und halbe Ernten giebt dein Acker nur.
Nicht spiegelt mehr den Himmel wie Krystall

Dein Bach; durch Schilf schleicht mühsam er zu Thal.
Einsamer Gast der Lichtung dort im Forst,
Rohrdommel klagt und hütet ihren Horst;
Der Kibitz flattert durch den öden Hain,
Ermüdend weckt den Wiederhall sein Schrein.

Schutt sieht man, wo manch schmuckes Häuschen stand,
Und Gras umwuchert die zerfallne Wand,
Und traurig ziehn, verjagt von Hof und Feld,
Des Landes Kinder in die weite Welt.

Unglücklich Land, für wahres Wohl ein Grab,
Wo Reichtum wächst und Menschen nehmen ab!
Den Adel, ob er grünet, ob verdorrt,

Ihn schuf und ihn erneut auch wohl ein Wort;
Der Bauernstand jedoch, einmal vernichtet,
Des Landes Stolz, wird nimmer aufgerichtet.

Zu jener Zeit, eh Englands Not begann,
Da jede Hufe nährte ihren Mann,

Genufsreich war die Arbeit ihm und leicht,
Die g'nug zum Leben, doch nicht mehr gereicht.
Gesundheit war samt Tugend ihm gesellt,
Und reich war er genug, ob arm an Geld.

Wie anders jetzt! Fühlloser Handelsstand
Verdrängt den Bauer und besetzt das Land.
Die Flur entlang, von Weilern einst bestreut,
Dehnt Reichtum plump in üpp'ger Pracht sich heut,
Nebst allem was, da Mode spricht: 's ist nötig!
Ein Narr zu thun und leiden ist erbötig.
Doch jenes stille Glück, das dem Gemüt
So manchen Tag auf kleinstem Raum erblüht,
Das heitre Spiel, anmutig und gesund,
Drob froh das Auge war, der Anger bunt,
Sie ziehn und suchen einen mildern Strand,
Und ländlich reine Freuden sind verbannt.

wärst du's noch!

Mein Auburn, einst so glücklich
Dein ödes Feld verrät des Drängers Joch.
Wenn jetzt ich einsam durch die Fluren geh,
Verwachsne Hecken, öde Gärten seh,

Nach manchem Jahr zurück aus fernem Land
Den Dornbusch suche, wo die Hütte stand,
Dann zieht Erinnrung wechselnd durch die Brust;
In Wehmut wandelt sich vergangne Lust.

So lang ich ruhelos die Welt durchflog
Und Leid, Gott weifs wie schwer, mich niederzog,
Gab nie mein Herz die teure Hoffnung auf,
Im Heimatsdorf zu enden meinen Lauf,
Zu schonen, dafs zu rasch es schwinde nicht,
Durch Rube dort mein Stümpfchen Lebenslicht.
Dort würd ich Stolz behält man doch genug!
Zum schlichten Völkchen sprechen wie ein Buch,

[ocr errors]

Und hätt am Feuer abends gern erzählt,
Was ich erlebt da draufsen in der Welt.
Und wie ein Wild, von Hund und Horn gehetzt,
Zum Lager keucht, von wo es ausgesetzt,
Hofft ich daheim von Mühsal auszuruhn,
Daheim den letzten Atemzug zu thun.

O sel'ge Stille - nicht für mich bestimmt
Da sorgenfrei der Lebenstag verglimmt!
Gesegnet, wem in solchem Schatten du
Der Jugend Fleifs krönst mit des Alters Ruh,
Wer den Gefahren, die der Tugend drohn,
(Zu kämpfen müde) zeitig ist entflohn!
Der Arme gräbt, bestimmt zu Müh und Weh,
Für ihn kein Erz, trotzt nicht der wilden See,
Ihm stöfst kein stolzer Hüter von der Pfort'
Den flehnden Hunger ohn Erbarmen fort:
Nein, ruhig schreitet er zum Lebensziel,
Den Engeln lieb, dem Tugend stets gefiel,
Zum Grabe wandelnd, ohne dafs er's ahnt,
Auf Wegen, von Ergebung sanft gebahnt;
Und Hoffnung, strahlend seinem Erdenlauf,
Thut schon bienieden ihm den Himmel auf.

[ocr errors]
[merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

Bibliographischer Anzeiger.

Allgemeines.

E. Gottlieb, Unsere Sprache und unsere Schrift. Eine Mahnung, dem deutschen Geist zur Beherzigung gewidmet. (Leipzig, Pfau.) 1 Mk. 60 Pf. W. Heims, Wie erlernt man fremde Sprachen? (Gera, Kanitz.) 75 Pf. W. Jütting, Der Unterricht im Deutschen für das erste Schuljahr. (Leipzig, Klinkhardt.) 3 Mk. 60 Pf.

Lexikographie.

E. Müller, Sinn und Sinnverwandtschaft deutscher Wörter nach ihrer Abstammung aus den einfachsten Anschauungen entwickelt. (Leipzig, Pfau.) I. Lfrg. 1 Mk. 20 Pf. Le Héricher, Glossaire étymologique anglonormand, ou l'Anglais ramené à la langue française. (Paris, Maisonneuve.)

Grammatik.

E. Mackel, Die germanischen Elemente in der altfranzösischen und altprovençalischen Sprache. (Berlin, Meyer.) 1 Mk. 20 Pf. H. Doniol, Les patois de la basse Auvergne, leur grammaire et leur littérature. (Paris, Maisonneuve.) 6 fr. H. Kayser, Zur Syntax Molières. (Kiel, Lipsius & Tischer.) 1 Mk. 20 Pf. J. Siede, Syntaktische Eigentümlichkeiten der Umgangssprache wenig gebildeter Pariser, beobachtet in Scènes populaires von Henri Monnier. (Berlin, Mayer & Müller.) 1 Mk. 60 Pf.

Th. Link, Eine sprachliche Studie über die anglonormannische Version der Amis-Sage. (München, Keller.)

75 Pf.

J. Sedlácek, Etymologie der französischen Präpositionen, Phonetik des Vokals i in den romanischen Sprachen, Proposition composée. (Progr. des Gymn. zu Trautenau.)

A. Western, Englische Laut lehre für Studierende und Lehrer. (Heilbronn, Henninger.)

2 Mk.

E. Holthaus, Beiträge zur Geschichte der englischen Vokale. (Bonn, Dissert.)

E. Schwahn, Die Konjugation in Sir Gawain den sogenannten Early English Allit. Poems. Strafsburg i. E.)

and de Green Knight und

(Progr. der Realschule in

Litteratur.

E Bodemann, Von und über Albrecht von Haller. (Ungedruckte Briefe und Gedichte.) (Hannover, Meyer.)

4 Mk. 50 Pf.

R. Haym, Herder nach seinem Leben und seinen Werken. II. (Schlufs-)Band. (Berlin, Gärtner.)

H. Düntzer, Abhandlungen zu Goethes Leben und (Leipzig, Wartig.)

A. Müller, Ethischer Charakter von Goethes Faust.

A. Hettler, Schillers Dramen. Eine Bibliographie.

20 Mk. Werken. II. Band.

10 Mk. (Regensburg, Manz.) 2 Mk. 80 Pf. (Berlin, Wellnitz.)

3 Mk.

E. J. K. Keller, Schillers Jugend und militärische Dienstjahre. (Progr. des Gymn. zu Freiburg i. B.)

F. Röber, Litteratur und Kunst im Wupperthale bis zur Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts. (Iserlohn, Bädeker.) 2 Mk. 50 Pf. G. Wenzel, Ästhetische und sprachliche Studien über Antoine de Montchrétien im Vergleich zu seinen Zeitgenossen. (Jena, Deistung.) 1 Mk. 60 Pf.

C. Chabaneau, Sainte Marie-Madeleine dans la littérature provençale; recueil de textes provençaux, en prose et en vers, relatifs à cette sainte, publié avec introductions et commentaires. (Montpellier, Hamelin.) Les chroniques de Jehan Froissart sur l'histoire de France. Texte ancien, rapproché du français moderne par P. Mailhard de La Couture. (Lille.)

E. Montet, Histoire littéraire des Vaudois de Piémont.

bacher.)

(Paris, Fisch6 fr. (Paris, Fisch3 Mk. 50 Pf.

Marc Monnier, Genève et ses poètes du XVIe siècle. bacher.) A. Altner, Über die Chastïements in den afrz. chansons de geste. (Leipzig, Fock.)

1 Mk. 60 Pf.

Ch. Krick, Les données sur la vie sociale et privée des français au XIIe siècle, contenues dans les romans de Chrestien de Troyes. (Progr. des Gymn. zu Kreuznach.)

W. Printzen, Marivaux. Sein Leben, seine Werke und seine litterarische Bedeutung. (Leipzig, Fock.)

2 Mk.

G. Hellmers, Über die Sprache Robert Mannyngs of Brunne und über die Autorschaft der ihm zugeschriebenen Meditations on the supper of our Lord. (Goslar, Koch.)

F. C. Woodforde, An etymological index to Shakespeare's Play of the Tempest. (London, Simpkin.)

4 d. 6 sh.

F. A. Leo, Shakespeare Notes. (London, Trübner.)
J. J. Richter, Ödipus und Lear. II. Teil. (Progr. d. Gymn. zu Lörrach.)
J. O. Halliwell-Phillips, Outlines of the Life of Shakespeare. (London,
Longman.) 5th Edition.

J. Schiller, Über Shakespeares Entwickelungsgang. Zeitfrage des christlichen Volkslebens. (Heilbronn, Henninger.)

K. Werder, Vorlesungen über Shakespeares Macbeth.

F. de Jupilles, Jacques Bonhomme chez John Bull.

80 Pf. (Berlin, Besser.) 5 Mk. (Paris, Lévy.) 3 fr. 50 c.

Ch. Monselet, Petits mémoires littéraires. (Paris, Charpentier.) 3 fr. 50 c.
J. H. Kirkland, A study of the Anglo-Saxon poem The Harrowing of
Hell. (Leipzig, Diss.)

Wülcker, Grundrifs zur Geschichte der ags. Litteratur. (Leipzig, Veit.)

F. Masing, Charles Dickens, Vortrag. (St. Petersburg, Ricker.)

10 Mk. 1 Mk.

« 上一頁繼續 »