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efficere: quemadmodum in E transverse ovalem: in I autem acuminatam : in U demum profundiorem cavitatem, ego sane rem difficillimam definire minime ausim." Dass indes die Konformation der fauces allein nicht ausreiche, um die Klänge der verfchidenen Vokale zu erklären, wusste schon das Altertum und ist durch alle neueren Unterfuchungen bestätigt. Doch ligt in den angefürten Worten immer schon ein Vorbote zu den neueren Vokaltheorien.

Mir fcheint es keine glückliche Wal gewefen zu fein, als Lepsius die im Kelkopf an den Stimmbändern (immediately at the larynx, fagt er ungenau, Stand. Alph. 68) gebildeten Laute, wie unfer h, faucal nannte. Für dife Laute wird wol der Ausdruck laryngal, den ich in meiner Abhandlung über die Benennung der Kelkopflaute 1863 (ZS. f. Sten. u. Orth. 11. Jarg.) vorgeschlagen habe, der zweckmäßigste fein. Die lateinifche Benennung des Kelkopfs war guttur, die griechifche larynx. Schon der Begründer der neueren Anatomie Andreas Vesalius, Corporis humani fabrica, Bas. 1543, gab der griechifchen Benennung den Vorzug vor der lateinifchen. Er fagt: „Caput quidem asperæ arteriæ laryngem potius quam guttur mihi appellandum putaverim." Den Grund zu difer Entfcheidung könnte man darin suchen wollen, dass fich die ungute Bezeichnung guttural für die mit dem hintern Teil der Zunge am Gaumen artikulirten Laute bei den Grammatikern bereits festgefetzt hätte; allein das ist in hohem Grade unwarfcheinlich; ich finde den Ausdruck guttural zuerst bei Joh. Wallis 1653, alfo erst 110 Jare nach dem Erfcheinen von Vesals Werk. Es haben fich bereits vile Stimmen dafür erhoben, dass man den von Wallis eingefürten verkerten Gebrauch des Wortes guttural wider aufgeben folle.

Nach Vesal haben die Anatomen aller Nationen die griechische Benennung des Kelkopfs larynx angenommen und dabei, wird man wol bleiben. Die phonetische Nomenklatur wird fich aber immer der fest bestimmten anatomischen möglichst nahe anzuschließen haben. Dadurch werden am besten Missgriffe vermiden, wie fie fo vilfach vorgekommen find und noch täglich vorkommen.

Otfrid fagt gegen den Schluss feiner Vorrede vom Schöpfer der Menfchen: „,qui plectrum eis dederat linguae." Darin könnte man villeicht einen Anklang an Galen finden, welcher dem Zäpfchen (uva, vula, griechifch ragrageor) die Rolle eines Plektrums zugefchriben hat: „ὁ μὲν οὐρανίσκος οἷον ἠχεῖόν τι προκείμενον, ὁ δὲ γαργαρεών οἷον ahjurqov.“ (Gal. ed. Kühn III, 526.) Allein der leztere Vergleich

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ist schon bei Galen schwerverständlich (vgl. Grützner, 73). Wir werden daher in dem Ausdruck plectrum bei Otfrid wol nur eine allgegemeine Hindeutung auf die Beweglichkeit und Schlagfertigkeit der Zunge erblicken; in difer Beziehung dürfte ja doch die Zunge das Zäpfchen, dessen Functionen erst die neuste Zeit richtig erkannt hat, wol noch weit übertreffen.

Wir müssen nach allem schließlich Scherer (z. Gesch. d. d. Spr.2 31) recht geben, wenn er Otfrid bessere Kentnis vom Mechanismus des Sprechens zufchreibt, als etwa das gelerte Deutschland des 11. Jrh. fich gebildet hatte, welches wol kaum über Donat hinausgekommen ist, und werden dem Dichter des Evangelienbuches, des größten Denkmals ahd. Sprache, fo kurz und fragmentarifch feine Bemerkungen über die Laute find, gern auch einen hervorragenden Platz an der Spitze der Gefchichte der deutfchen Phonetik einräumen.

Einige Bemerkungen

über den Unterricht in der englischen Grammatik

angeknüpft

an den Lehrgang der englischen Sprache" von Deutschbein.
Von Hermann Isaac.

Dafs die Grammatik von Deutschbein sich grofser Beliebtheit erfreut, beweist die Zahl der Auflagen, die sie im Laufe eines neunjährigen Bestehens erlebt hat; und diese Vorliebe ist allerdings eine berechtigte. Der Herr Verfasser hat es sich angelegen sein lassen, durch unablässige, verbessernde Arbeit seine Grammatik zu einem äusserst praktischen Schulbuche zu machen, das dennoch diejenige Wissenschaftlichkeit, wie sie für höhere Knabenschulen erlaubt und erforderlich ist, nicht vermissen läfst.

Als ein Vorzug nach der letzteren Seite hin, der den meisten englischen Grammatiken abgeht, ist die Verwertung der Resultate der lautphysiologischen Forschungen zu bezeichnen, die einerseits in einer einleitenden Abhandlung zusammengestellt sind, andererseits in den vortrefflichen Lautbeschreibungen der ersten Lektionen zur Geltung kommen. Der viel beklagte Mifsstand der Aussprache des Englischen auf unseren Schulen kann nur gehoben werden auf dem Wege wissenschaftlicher Vertiefung in die Gesetze der Lautbildung. Und da nun voraussichtlich nicht alle Lehrer eins oder das andere der hervorragenden Werke auf diesem neuangebauten Gebiete - Ellis, Sweet, Sievers, Vietor

zum Gegenstande privaten Studiums machen werden, so ist

Theoretisch-praktischer Lehrgang der englischen Sprache mit genügender Berücksichtigung der Aussprache für höhere Schulen. Achte verbesserte Doppelauflage. Köthen (O. Schulze), 1884. 8. XX u. 440 S.

die erwähnte Abhandlung, welche nicht für Anfänger, sondern für die Lehrer und auch wohl für die Schüler der obersten Stufe berechnet ist, ein verdienstliches Werk. Ebenso anerkennenswert ist es, dafs der Verfasser fortgesetzt auf analoge Erscheinungen der deutschen und französischen Grammatik aufmerksam macht und an geeigneten Stellen - z. B. bei der das Particip und das Verbalsubstantiv zugleich vertretenden Form auch den älteren Sprachstand zu kurzen, sachlichen Erklärungen heranzieht.

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Der Verfasser einer Schulgrammatik mufs aber nicht blofs Philologe, sondern auch praktischer Schulmann sein; und als solcher bewährt sich Deutschbein in der wohldurchdachten, methodischen Verteilung des Lernstoffes und in der klaren, logisch knappen Fassung der Regeln ; grammatische Abhandlungen, die das bekannte Mühlrad in den Köpfen der Schüler in Bewegung zu setzen pflegen, kommen in diesem Lehrbuche nicht vor. Der Stoff ist auf vier Jahreskurse verteilt: auf den ersten (Abschnitt 1, 2) fällt die Einübung der Aussprache, der elementaren Formenlehre und der zur Satzbildung unentbehrlichsten syntaktischen Verhältnisse, auf den zweiten (Abschnitt 3, 4) die vollständige Formenlehre, auf den dritten (Abschnitt 5, 6) die Syntax; der vierte ist ein Repetitions - Kursus mit vorzugsweise zusammenhängenden Übungsstücken, in dem die früheren Abschnitte eine Reihe von grammatischen Erweiterungen erfahren.

Die Aussprache wird, wie es sich gehört, in einer Reihe von einfachen Regeln neben der Formenlehre bis zur vierzehnten Lektion behandelt; die Bezeichnung derselben erfolgt durch Zeichen über und unter den Vokalen (~ ~-... ^ ́) und Schrägstellung der stummen Buchstaben. Daneben werden eine Anzahl von orthographischen Regeln gegeben, die den Anfänger vor manchen überflüssigen Fehlern bewahren. Nach der 17. Lektion (d. h. nach einem Semester) ist der Schüler weit genug fortgeschritten, um mit der Lektüre leichter, zusammenhängender Stücke zu beginnen; das dem Lehrbuch angehängte Lesebuch ist für die Bedürfnisse des ersten Jahres vollkommen ausreichend. Die Übungssätze, in denen auch die Umgangssprache zur Geltung kommt, sind anfangs sehr einfach, steigen aber hinsichtlich ihrer grammatischen Schwierigkeit wie ihres Gehalts in angemessener Stufenfolge empor; erwähnenswert sind die den Übungsstücken angehängten Sprichwörter und Dichterstellen. Repetitionsstücke sind zahlreich eingeschoben, und am Ende der Abschnitte hat der Ver

fasser zum Zwecke grammatischer Repetition eine grofse Anzahl von Sätzen, in denen die behandelten Regeln in prägnanter Weise zur Darstellung gelangen, zusammengestellt.

Im besonderen ist lobend hervorzuheben die Behandlung der unregelmässigen Verba, welche ihrer grofsen Wichtigkeit entsprechend in zwölf Lektionen verarbeitet werden. Ihre Einteilung ist die von der Sprachwissenschaft geforderte, in schwache und starke, welche letzteren nach der Art ihres Ablautes geordnet werden; jedem Verbum ist eine kleine Sammlung von Redensarten beigegeben. Ein vortreffliches phraseologisches Material bietet der Abschnitt über die Präpositionen. Die Regeln über die Satzstellung gründen sich auf die bedeutende Arbeit von Verron und meine Besprechung derselben (Herrigs Archiv LXVII, 213-232). Den Vokabeln sind sehr häufig kurze synonymische Bemerkungen zugesetzt, und das deutsch-englische Lexikon unterscheidet sich von den mir bekannten dieser Art dadurch, dafs es bei verschiedenen englischen Übersetzungen einer deutschen Vokabei immer mit wenigen Worten den Unterschied des Gebrauches klar macht. So ist die Grammatik nach allen Richtungen bemüht, dem Schüler das Lernen, dem Lehrer das Unterrichten zu erleichtern; niemals bietet sie den zu lernenden Wortreihen, in denen manche Grammatiken geradezu Vollständigkeit anstreben dem Schüler zu viel, eher an einzelnen Stellen zu wenig. Sie verlangt nirgends von dem Lehrer etwas Unbilliges etwa wie Plötz, aus dem sich jener durch methodische Neuordnung des Stoffes, durch Umarbeitung ganzer Kapitel, logische Formulierung zahlloser nicht durchdachter Regeln erst eine neue Grammatik schaffen mufs, wenn er nicht Lust und Streben des Schülers in dem Chaos eines derartig präparierten Lernstoffes versinken sehen will.

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z. B. in

Jede gute Grammatik bietet jedem Recensenten immer noch eine Reihe von Einzelheiten, die er verbesserungsbedürftig findet, und es lassen sich dann leicht einige Seiten füllen mit solchen Ausstellungen im Kleinen. Aber es scheint doch zweifelhaft, ob man einem guten Buche damit einen Dienst erweist, und jedenfalls vorzuziehen, dafs man diese kleinen mitunter nur vermeintlichen Korrekturen direkt an die Adresse des Verfassers richtet. Im vorliegenden Falle soll nur auf einige wichtigere Punkte, deren Behandlung keineswegs bei Deutschbein allein, sondern im allgemeinen in methodischer oder

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