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schrieben.

Lucien Adam spricht über die catégorie du genre“. A. H. Sayce erörtert: „The person-endings of the Indo-European verb." K. Brugmann endlich behandelt die Frage nach den Verwandtschaftsverhältnissen der indogermanischen Sprachen".

So vieles bietet die Zeitschrift gleich in ihrem ersten Hefte. Fürwahr, hier lobt das Werk den Meister. Die anderen brauchen nicht zu loben; ihr Teil ist zu lesen, zu lernen und sich zu freuen.

Von Trautmanns Werk ist bis jetzt nur die erste Hälfte (Bogen 1-10) erschienen, jedoch soll die zweite bald nachfolgen. Diese erste Halfte enthält den ersten Teil: Die Sprachlaute im allgemeinen, von S. 1-134, und den Anfang des zweiten: Die Laute des Englischen, Französischen und Deutschen im besonderen (S. 135–160). Ich bespreche vorläufig den ersten Teil.

Von Trautmanns schon vor längerer Zeit angekündigten „Sprachlauten versprach man sich recht viel nach der bedeutenden Förderung, welche die junge Phonetik schon durch seine früheren Arbeiten empfangen hatte. So viel aber, wie das Buch bietet, hat gewifs keiner erwartet. Nach drei Richtungen hin verdient das Werk vor allem Lob. Zuerst: es hebt im Gegensatze zu der englischen Phonetik das Wesen des Sprachlautes als Klanges hervor, der erst in zweiter Linie durch eine Artikulation hervorgebracht wird. Sodann giebt es bei einer ganzen Reihe wichtiger lautphysiologischer Fragen eine genaue geschichtliche Darstellung der früheren einschlägigen Theorien und Ansichten, wobei die ausgezeichnet gerechte sachliche Würdigung der Vorgänger anerkannt werden mufs. Drittens endlich belehrt uns der Verfasser durch Neues, Eigenes auf jeder Seite: in allem hat er selbständig geforscht, die Untersuchungen der Vorgänger kontrolliert. Stets aber ist seine Polemik gegen diese urban.

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Die Einleitung behandelt in zwei Abschnitten (S. 1–23) die (physikalische) Lehre vom Schall und den (physiologischen) Bau des Sprechorgans, sowie das letztere in seiner Thätigkeit. In diesen Abschnitten werden statt der bisher üblichen einige neue Termini gebraucht. So (der) Giel“ für die Mundhöhle nebst Rachenhöhle und oberem Kehlkopfraum; mhd. hatte giel freilich eine etwas allgemeinere Bedeutung (= Maul, Rachen, Schlund), allein: es wird niemanden stören, dafs das mittelhochdeutsche Wort die besondere ihm hier zugewiesene Bedeutung nicht hatte", bemerkt Trautmann sehr gut; in solchen Verschiebungen, Verengungen und Verallgemeinerungen der Bedeutung der Wörter zeigte sich ja zu allen Zeiten das Leben der Sprache. *) Klapper" für Explosiva" und Schleifer" für „Frikativa" gebrauchte Trautmann schon früher. Das mifsverständliche Accent" (Hauptton) wird durch „Treff" ersetzt. Für „Zäpfchen" heifst es auch „Heuch". (Der) Galm“ zu gellen" gehörig, vergleiche auch „Nachtigall" für „Vokal“ und „(der) Diefs“ mbd. diez Schall, Geräusch für „Konsonant werden wenigstens vorgeschlagen und in den folgenden Überschriften in Klammern hinter die herkömmlichen Benennungen gesetzt. Die Einbürgerung neuer, klarerer und bequemerer Ausdrücke, oder deutscher für fremder, ist ja auf bestimmten wissenschaftlichen, technischen oder Verwaltungsgebieten, wo die Zahl der Gebrauchenden eine verhältnismäfsig kleine ist, recht wohl möglich; das wissen wir aus der Erfahrung z. B. bei der Post. Es kommt also nur noch darauf an, ob die gewählten Ausdrücke

*Kühne Sprachneuerungen finden wir auch sonst bei Trautmann, z. B. öfter Konstruktionen wie: „Die sechs letzten Systeme, und vielleicht auch Rapp seins, sind als Versuche anzusehen" u. s. w. Warum sollten auch solche in der besten gesprochenen Sprache ganz üblichen Konstruktionen von der Schriftsprache ängstlich ferngehalten werden, auch abgesehen davon, dafs gerade diese besondere Änderung den Wohlklang erhöht?

sachlich zutreffen. In dieser Hinsicht wüfste ich gegen Trautmanns Vorschläge nichts einzuwenden.

Bei den Vokalen (Galmen) erklärt Trautmann kurz und präcis Wesen und Entstehung und bespricht dann eingehend die früheren Auffassungen über die lauten und geflüsterten Vokale. Der Verfasser widerspricht der Lehre Helmholtzens, dafs die lauten Vokale Klänge seien, in denen einer der harmonischen Obertöne vorwöge; seiner eigenen Meinung kam von den Vorgängern Willis trotz mehrerer Irrtümer noch am nächsten. Das nun folgende Trautmannsche System der Vokale" ist das in dieser . Zeitschrift schon besprochene, Band LXX, S. 73 ff. von Michaelis und Band LXXI, S. 97 ff. vom Referenten. (Dafs Trautmann dem englischen u in but trotz seiner richtigen Bestimmung dieses Lautes irrig die letzte Stelle in der Reihe statt der zweiten von a aus gerechnet angewiesen habe, hatte Referent. welchem damals Anglia Bd. IV nicht zugänglich war, nach dem undeutlichen Referate von Michaelis angenommen. Trautmann hatte gedachte Fehler nicht begangen.) Der Rechtfertigung des Systems reicht sich eine, wieder durch genaueste Kenntnis und unparteiische Kritik der betreffenden Litteratur ausgezeichnete Darstellung der Systeme anderer an (S. 57-72). Recht schlecht kommen hierbei die Engländer weg, und Referent freut sich, dafs seine Stellungnahme, Archiv, Bd. LXXI, S. 69-70, gegen das englische System von einem viel kompetenteren Gelehrten geteilt wird. Die Behauptung, dafs von den deutschen Forschern keine Rücksicht auf die Mundstellung genommen werde, wird abgewiesen; in erster Linie aber müssten Vokale wie Konsonanten allerdings nach ihrem Klange bestimmt werden; die Abschätzung nach der Mundstellung sei viel subjektiver als die Abschätzung nach der akustischen Ähnlichkeit. Um eine willkürliche Abschätzung, nicht um eine objektive Bestimmung handelt es sich ja bei den mehr als 70 Vokalen Bells. Mit der blofsen Angabe der Mundstellungen ist nicht viel zu machen. So sagt Kräuter: „Wem z. B. unser u-Laut nicht geläufig ist, wird es nichts nutzen, wenn er die Zunge wie bei i, die Lippen wie bei u stellen soll; er wird eben ein i hervorbringen. So kann ich mir auch nach der Beschreibung: u-Stellung der Zunge und i-Stellung der Lippen keinen Begriff von dem polnischen y machen. Für ganz unannehmbar erklärt Trautmann die Unterscheidung von „engen“ und ,weiten" Vokalen, deren Schwierigkeit, deren subjektiven und zweifelhaften Charakter die Vertreter des Systems selbst einräumen.

Die Einteilung des über die Konsonanten (Diefse) handelnden Abschnittes ist der bei den Galmen analog: Wesen und Entstehung, System, Rechtfertigung des Systems, Systeme anderer. Die Gruppen „Klapper" und Schleifer decken sich nicht mit der gewöhnlichen „Explosive“ und „Frikative"; denn die Trautmann sche Unterscheidung gründet sich auf den Klang unterschied zwischen Schlag- und Reibegeräuschen, und danach sind 1r mn ng Klapper. Man erkennt, dafs die Scheidung nach akustischem Princip so eine ganz durchgreifende und saubere wird. Haben sich doch diejenigen Phonetiker, welche ausschliefslich die Artikulation zum Einteilungsprincip machten, über die Stellung, welche den genannten Lauten anzuweisen ist, ganz und gar nicht zu verständigen gewufst. Sievers z. B. rechnete Liquida und Nasalen zu den Stimmlauten. Dagegen zählt Lepsius m n ng sogar zu den Explosivlauten und Trautmann sagt über diese Anordnung: Die m-, n- und ng-Laute sind (von Lepsius) richtig als Klapper erkannt." Deuten aber Lepsius' Termini explosivæ or dividuæ“ und fricativæ or continua“ etwa darauf hin, dafs er den Klang der Laute hätte charakterisieren wollen? Wir werden doch „Klapper“ und „Explosiva“, Schleifer und „Frikativa" nicht völlig identifizieren dürfen. An Stelle des blofsen Gradunterschiedes von scharfen und sanften Konsonanten will Trautmann den Artunterschied von stimmlosen und stimmhaften gesetzt wissen. Gewifs ist der Art unterschied der bedeutendere und wichtigere; allein der

andere ist auch nicht zu ignorieren, weder lautwissenschaftlich wo will man sonst die süddeutschen stimmlosen Lenes unterbringen? - noch sprachgeschichtlich. Mit einigen Ausführungen im letzten Abschnitte des ersten Teiles („Einiges über die Sprachlaute im Wort und im Satze“) bin ich nicht einverstanden. So wird der französische Satz Il avait en effet un esprit sceptique et un cœur affectueux nicht in Sprechsilben abgeteilt: I la vai te ne ffet u nes prit scep ti quet un cœu ra ffec tueux, sondern: I la vai te ne ffet u ne sprit sce p ti quet un cœu ra ffe k tu eux. Und was S. 133 von Dauerunterschieden gesagt ist, beruht, meine ich, auf dem Unterschiede zwischen energischem und mattem Silbenaccent, wenn auch freilich zwischen diesem und der vokalischen Dauer Beziehungen bestehen. Im Rheinlande Trautmann führt die recht bezeichnenden jelaach jemaach in Bonner Aussprache an ist der Unterschied zwischen mattem und energischem Silbenaccent besonders scharf ausgeprägt, während er in Norddeutschland vielfach verschwunden ist. In einer rheinischen Volksschule würde ein Schüler, welcher „Zahn" mit energischem, oder umgekehrt „Thran“ mit mattem Silbenaccent spräche, sicher auffällig werden. Indessen gestehe ich gerne, auch aus diesem Abschnitte recht vieles gelernt zu haben; derselbe enthält über die noch am wenigsten angebauten Gebiete der Lautwissenschaft eine reiche Fülle des Belehrenden, trotz der bescheidenen Überschrift: „Einiges über ....

Möge aus meiner Anzeige zur Genüge hervorgegangen sein, dafs Trautmanns Sprachlaute" nicht nur für die Entwickelung der Phonetik sehr bedeutsam sein müssen dafs das Werk vielmehr das beste ist, was wir in unserer Wissenschaft besitzen.

Spanische Grammatik mit Berücksichtigung des gesellschaftlichen und geschäftlichen Verkehrs. Von J. Schilling, Lehrer der spanischen Sprache am Kaufmännischen Verein Zürich. 2. Aufl. Leipzig, G. A. Glöckner, 1884. (350 S.) Portugiesische Grammatik mit Berücksichtigung des gesellschaftlichen und geschäftlichen Verkehrs. Von F. J. Schmitz, königl. Reallehrer für neuere Sprachen an der Realschule Aschaffenburg. Leipzig, G. A. Glöckner, 1885. (250 S.)

Beide Bücher sind recht anerkennenswerte und tüchtige Leistungen, praktisch brauchbare Schulbücher vor allem. Und zwar eignen sie sich keineswegs nur für kaufmännische Lehranstalten, denn die Rücksicht auf den geschäftlichen Verkehr herrscht nicht vor, sondern tritt hinter der Tendenz, dem allgemein gesellschaftlichen Verkehr zu dienen, mit anderem Worte die gesprochene Sprache zur Anschauung zu bringen, zurück, wie sie denn auch auf dem Titel beider Bücher richtig hinter dieser angegeben wird. Dafs aber in der Grammatik, bezw. im Übungsbuch (obige Bücher sind beides zugleich) die gesprochene Sprache mindestens gleichmässig mit der Schrift- und Litteratursprache berücksichtigt ist, entspricht dem gegenwärtig in allgemeineren Kreisen eingenommenen pädagogischen Standpunkt, welchem auch neuere Lehrbücher des Französischen und Englischen (z. B. Deutschbein) Rechnung tragen. Wem es freilich nur darauf ankommt, Cervantes und Camoëns lesen zu können, oder wer nur, zum Nutzen seines allgemeinen romanischen Sprachstudiums, sich einen Einblick in den Lautund Formenbestand der südwestlichen Sprachen verschaffen will, mag auf ein Buch dieser Art verzichten, dafür bleibt aber seine Kenntnis der Sprache auch eine mangelhafte. Stellte ich nun den vorliegenden Lehrbüchern im ganzen obiges lobende Zeugnis aus, so ward dabei immerhin mit erwogen,

dafs die grammatische Behandlung einer Sprache nur allmählich fortschreitet und dafs manche methodische und selbst inhaltliche Mängel oder auch positive Irrtümer in einem gegenwärtig erscheinenden Lehrbuche des Spanischen und noch mehr des Portugiesischen eigentlich unausbleiblich sind. Wenn dem aber so ist, so hat der Kritiker nicht nur die subjektive Pflicht, das von ihm abgegebene Urteil zu begründen, sondern auch die objektive, an seinem Teile zu solchem Fortschritte grammatischer Erkenntnis und Darstellung beizutragen. Gehen wir daher zu einer Betrachtung im einzelnen über.

Über die Aussprache giebt Schilling nur einige allgemeine Bemerkungen, und in diesen ist noch einiges unrichtig. So soll e vor a, o, u und den Konsonanten dem deutschen gg in „Egge" entsprechen, während es k ist. Von j, sowie g vor e und i wird gesagt, es habe den Laut des suddeutschen ch in machen, Bach". Das ist nun allerdings vollkommen richtig, aber nur für die Wenigen verständlich, welche das „hintere gutturale" ch süddeutscher Mundarten von dem gewöhnlichen, dem vorderen gutturalen ch zu unterscheiden (nicht etwa: fahig sind, sondern) schon vorher gelernt haben. Ll, ǹ werden sehr ungenau als „lj, nj" bestimmt; es ist schwach mouilliertes 1, n mit nachfolgendem, in Bezug auf das Silbenganze hier als Konsonant fungierendem i. P lautet etwas weicher als im Deutschen, ungefahr wie bb in „Ebbe“, z. B. padre.“ Die Behauptung, dafs spanisches p weicher als deutsches p sei, ist willkürlich oder mindestens subjektiv, wie der Gradunterschied zwischen harten und weichen (oder scharfen und sanften) Lauten überhaupt besser dem Artunterschiede von stimmlosen und stimmhaften Lauten Platz machte (d. h. da, wo beide parallel gehen und sich nicht etwa kreuzen); und sicher ist deutsches (schriftgeminiertes) bb in „Ebbe“ gleich einfachem b. Bei der dritten Fortis unter den Verschlufslauten, dem t, kehrt die Behauptung gröfserer Weichheit (als im Deutschen) nochmals wieder. Bei dem Worte reloj bemerkt Schilling: j am Ende des Wortes ist kaum hörbar.“ Ich weifs nicht, ob und wo etwa eine derartige Aussprache des Wortes üblich ist, weifs aber, dafs die gewöhnliche die mit tiefem ach-Laut ist (daneben erwähnt die Grammatik von Keil die Aussprache relós). Die dürftige Behandlung der Aussprache ist um so mehr zu bedauern, als der Verfasser, wie ich aus dem Vorworte der ersten Auflage ersehe, sich funfzehn Jahre in Spanien aufgehalten hat und daher wohl befähigt sein dürfte, uns über spanische Aussprache gründlich zu belehren. (Wenigstens widerspricht dem das Vorhandensein der obigen Irrtümer noch nicht; es lag diesen nicht sowohl mangelhafte Beobachtung, als vielmehr eine unrichtige theoretische Auffassung zu Grunde, die der Kundige schon zu korrigieren wissen wird.) Einer solchen Belehrung bedürfen wir sehr. Hat doch auch Paul Förster manches. so besonders die spanischen Diphthongen so gut wie ausschliefslich auf Grund der metrischen Messung behandelt; was aber z. B. metrisch als einsilbig gilt, braucht es darum nicht der physiologischen Artikulation nach zu sein. (Referent gedenkt den kommenden Sommer in Spanien zuzubringen und verspricht für diesen Fall Mitteilung seiner phonetischen Beobachtungen. Mit der Veroffentlichung einer im wesentlichen bereits ausgearbeiteten Abhandlung über spanischen Versbau will er gleichfalls bis dahin warten, weil er sowohl seine Ansichten über die physiologischen Grundlagen der Metrik erst prüfen, als auch Lesung und Vortrag spanischer Verse von den Nationalen selbst hören will.) Bei Schmitz ist die Behandlung der Aussprache zwar etwas umfänglicher, dafür aber auch um so fehlerhafter. Von den nasalen einfachen Vokalen ist nur a erwähnt (aufserdem die nasalen Diphthongen). Ein o mit dem accento agudo soll gleich offenem o, wie in dem deutschen Worte „Pol", lauten, z. B. nó Knoten; statt des deutschen „Pol“, dessen o geschlossen ist, hatte franz. mort" als Beispiel gewählt werden sollen; jedoch ist der port. Laut, wenn er betont ist, noch ein wenig offener.

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(S. darüber R Gonçalves Vianna, Etude de phonologie portugaise, in Rom. XII, S. 33.) e vor e, i soll wie s lanten. Es hat aber naturlich den stimmlosen Laut (und zwar ist es, wie Vianna, 1. c. S. 53, bemerkt, nicht völlig gleich frz. c vor e, i, y, sondern „produit plus en arrière par le dos de la langue, non pas avec son extrémité"). Man soll acção sowohl aks(soll heifsen akfs--) als auch afs- lauten können, die erstere Aussprache ist indessen falsch. g in geral mit „sch“ zu bezeichnen, ist unrichtig. Digno wird nach Schmitz wie dingnu gesprochen, aber unser deutscher ng-Laut existiert im Portugiesischen gar nicht. Dafs lh, nh = lj, nj lauten, ist ungenau. Die Aussprache-Notierung cujo für das Wort cujo (S. 6) beruht wohl blofs auf einem Druckfehler. Etwas mehr Belehrung über portugiesische Aussprache giebt uns nun allerdings ein weit hinten, am Schlufs der Formenlehre angefügtes Kapitel (Lekt. 31), welches „Allgemeine Bemerkungen überschrieben ist und zunächst eine Anzahl Homonymen, sodann einige in der Betonung verschiedene und endlich solche Wörter aufführt, von welchen je zwei gleichlautend sind bis auf die das eine Mal offene, das andere Mal geschlossene Aussprache des betonten Vokals. (Es folgen dann noch Bemerkungen über einige durch den Wohllaut bedingte Flexionserscheinungen und Angaben über spanische Titel und Anredeň.) Als Homonymen werden richtig bezeichnet z. B. acto (der Akt) und ato (ich verbinde), welche beide atu lauten; fato (Kleidungsstücke) und facto (Thatsache), beide fatu. Wenn dagegen pello (Haar) und pelo (durch den) als Homonyme angeführt werden, so ist dazu doch zu bemerken, dafs e in pelo meist reduziert ist; sonst hat es allerdings den geschlossenen Laut. Nós (wir) und noz (Nufs), sowie vós (ihr) und voz (Stimme) sind nur in Trás-os-Montes homonym (auch wohl nur in einem Teile von Trás-os-Montes), sonst aber geschieden. In Trás-os-Montes wird allerdings die Sonora im Wortauslaute zur Surda. (Vianna, a. a. O. S. 53.) Im ganzen umgangen sind in der Schmitz schen Liste die Wörter, welche in der Flexion einen Wechsel zwischen offenem und geschlossenem Laute zeigen; so dêvo (mit e), deve; formoso. formosa; como comes come. Der Aufzählung schickt der Verfasser die Erklärung voran: „Unter homonymen Wörtern versteht man im Gegensatz zu den synonymen solche, die bei gleicher Aussprache verschiedene Bedeutung haben." Synonyme und Homonyme bilden doch keinen Gegensatz! Der Ausdruck gleiches Orthograph" für „gleiche Orthographie, Schreibweise" ist undeutsch. Was weiterhin die Zusammenstellung von Wörtern betrifft, welche, im übrigen gleichlautend, sich durch die Lautnüance des Tonvokals voneinander unterscheiden, so würde dieselbe recht verdienstlich sein, wenn die Lautqualität auch dabei angegeben wäre. Es handelt sich ausschliefslich um Wörter mit den Tonvokalen e und o, und wir erfahren, dafs der accentuierte Vokal immer in dem einen Worte geschlossen und in dem anderen offen ist. Aber es wird uns nicht mitgeteilt, in welchem er offen, in welchem er geschlossen ist. Auch ist die Anordnung nicht einmal so, dafs alle Wörter mit offenem Tonvokal in der einen, alle mit geschlossenem in der anderen Spalte ständen. So stehen rechts zwar meist Wörter mit offenem Vokal, aber auch pôr (setzen) und sê (sei) mit geschlossenem o bezw. e. Und was die daneben gestellten por (durch) und se (wenn) angeht, so dürfte letzteres doch wohl mit sê homonym sein, por aber hat u. Richtig ist, dafs olho (ich sehe) o̟, ôlho (Auge) dagegen o hat, dagegen erscheint in dem Plural des letztgenannten Wortes wieder ọ. Médo (Medien) und mêdo Furcht werden unterschieden, in der That hat letzteres e, trotz lat. ĕ (span. regelrecht ie), wie umgekehrt lat. mētam ein meda ergeben hat. Es hatten auch noch gegenübergestellt werden können forma (mit o) als volkstümliches und forma als gelehrtes Wort (Vianna, a. a. O., S. 97). Neben do, dem Genetiv des Artikels, und do (Kummer) wäre noch dou (gebe) zu setzen gewesen, das = do ist. Der Diphthong ou ist nämlich, bis auf den Norden, zu geschlossenem o verein

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