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cianopel mit den Bildnissen des Kaisers Caracalla und der Julia Domna (abgebildet und beschrieben bei Millin Monumens antiques inédits II. p. 99. mit pl. XI. vergl. auch Mionnet Description des Médailles I. p. 385.). Die Kehrseite dieser Grofsmünze zeigt uns den Apollo, seine rechte Hand auf den Kopf legend, ein bekanntes Zeichen der Ruhe; neben ihm eine Schlange, welche einen Baumstamm umringelt, und in des Gottes linker Hand den Bogen; welche Attribute Millin richtig so aufgefasst hat : >Apollon est indiqué ici par son attitude, comme le dieu qui envoie les maux et les guerit." Die Einwohner jener Stadt hatten diese Münze als ein Gelübde geweiht, dafs Apollo den von einer Geisteskrankheit befallenen Kaiser heilen möge. Ist der Baumstamm auf der Münze ein Oelbaum, so wäre die schon oben bemerkte Beziehung des Oels auf die Arzneikunde noch deutlicher, Auf jeden Fall wird der Verf. beim Anblick dieser Grosmünze, leichte Verschiedenheiten in der Stellung des Gottes abgerech

die Aehnlichkeit dieser Vorstellung mit der vaticanischen Statue nicht verkennen. Und so wären denn jene Ideen deutlich bezeichnet, ohne Tod und Krankheit leibhaftig darzustellen. Mit Einem Wort: - Die Viscontische Meinung, dafs die vaticanische Statue eine Nachbildung des Apollo Alexikakos des Kalamis sey, gewinnet eine grosse Stütze an diesem Münzgepräge. Ohne mich geradezu für letztere Meinung erklären zu wollen, gebe ich jedoch dem Verf. diese Zweifelsgründe zur Erwägung anheim.

Der Verleger hat durch Papier und Druck, so wie durch den beigefügten Umrifs, für eine dieser musterhaften Schrift würdige Ausstattung gesorgt, und sie verdient die Aufmerksamkeit aller Gebildeten.

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JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Antiquités Mexicaines. Relation des trois expéditions du Cap. Dupaix ordonnées en 1805, 1806 et 1807. pour la recherche des antiquités du pays, notamment celles de Mitla et de Palenque, accompagnée des dessins de Castañeda, membre des troix expéditions et dessinateur du musée de Mexico, et d'une carte du pays exploré; suivie d'un parallèle de ces monuments avec ceux de l'Egypte, de l'Indostan et du reste de l'ancien monde, par M. Alexandre Lenoir, createur du musée des monuments français etc. d'une dissertation sur l'origine de l'ancienne population des deux Amériques et sur les diverses antiquités de ce continent par M. Warden, ancien consul général des étatsunis, etc. Avec un discours préliminaire par M. Charles Farcy de la société royale des antiquaires de France etc. et des notes explicatives et autres documents, par MM. Baradère, de St. Priest, et plusieurs voyageurs qui ont parcouru, l'Amérique. Tom. I. Paris, au bureau des antiquités mexicaines, No. 55. Quai des grands Augustins. Imprimerie de Jules Didot l'ainé, No. 4. Boulevard d'Enfer. 1834. Fol.

Es ist bereits in No. 18. dieser Jahrbb. Jahrgg. 1833. der grofsartigen Monumente gedacht worden, welche in neuern Zeiten in der ehedem zu Mexiko gehörigen Provinz Guatimala bei Palenque entdeckt worden sind, und wovon uns Hr. v. Minutoli in dem dort angezeigten Werke die Aufschlüsse, die ihm zu geben möglich waren, bereits gegeben hat, nebst einigen Bemerkungen über die durch jene Denkmale natürlich aufgeregte Frage nach dem Volk, das diese an Umfang und Gröfse den berühmten Werken alt-indischer und alt- ägyptischer Architektur gleichkommenden Werke errichtet, also nach dem Ursprung der Bevölkerung Amerika's. Indessen war doch im Ganzen die dort aus dem Bericht des im Jahre 1787. dahin geschickten Antonio del Rio mitgetheilte Notiz dürftig, und wir sahen um so begieriger neuen Aufschlüssen und näheren Erörterungen entgegen, als eben durch jene allgemeine Nachricht unser Interesse nicht wenig gesteigert worden, und dabei zugleich zu befürchten war, dafs in den darauf folgenden Unruhen, die jenes Land zum Schauplatz verheerender Bürgerkriege gemacht haben, man die Sorge für Erhaltung dieser so merkwürdigen Reste amerikanischer Vorzeit aus den Augen verlieren würde. Scheint doch selbst die Zeit hier weit zerstörender einzuwirken; indem während des kurzen Zeitraumes von zwanzig Jahren, welcher zwischen der Expedition XXVII. Jahrg. 3. Heft.

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des genannten Antonio und des Capit. Dupaix verstrich, von den vierzehn Gebäuden, welche den grofsen Tempel zu Palenque umgeben und welche zu Antonio's Zeit noch alle aufrecht standen, drei bereits eingefallen waren, als Cap. Dupaix diese Gegenden besuchte ein Umstand, der uns gewifs vorsichtig machen mufs in der Vergleichung dieser amerikanischen Monumente mit den ähnlichen Aegyptens und Indiens, um jenen nicht ein gleich hohes Alter, wie den letzteren, beizulegen.

Es war im J. 1787, als auf Befehl des damaligen spanischen Gouverneurs vun Guatimala, Don Jose Estacheria, der mehrmals genannte Cap. Antonio del Rio den Zug unternahm, durch welchen die erste Kunde über die Existenz dieser Werke zu uns gelangte. Sein mit Zeichnungen, welche zunächst Darstellungen der auf jenen Gebäuden befindlichen Idole und Bilder enthielten, begleiteter Bericht (Rapport superficiel heifst er im vorliegenden Werke) ward in Mexiko's Archiven niedergelegt und so der Kenntnifs der gelehrten Welt entzogen, weil diese Entdeckungen die Idee eines clergé ombrageux et puissant hätten beleidigen können. Wir haben indefs durch Minutoli jetzt eine Bekanntmachung dieses Berichts erhalten und verweisen deshalb auf unsere frühere Anzeige um so mehr, als den französischen Herausgebern vorliegenden Werkes Minutoli's Werk gänzlich unbekannt geblieben zu seyn scheint, was sich freilich aus der grofsen Unkunde, die im Ganzen über die Erscheinungen der deutschen Literatur mehr oder minder in Frankreich mit wenig Ausnahmen herrscht, sättsam erklären lässt.

Das seinem vollständigen Titel nach oben angezeigte Prachtwerk soll nun nähere Nachrichten über jene höchst merkwürdigen Baureste, begleitet mit den erforderlichen Abbildungen davon, uns mittheilen und damit die weiteren allgemeineren, oben berührten Untersuchungen, zu denen die Betrachtung jener Denkmale unwillkührlich Veranlassung giebt, verbinden. Noch ist in den vor uns liegenden Blättern des Ganzen von diesem Theile der Arbeit, also zunächst von den Forschungen der Hnn. Alexan. der Lenoir und Warden, Nichts enthalten, so dafs wir uns auch eines Urtheils über den Charakter dieser Arbeit und über die Leistungen der beiden Männer enthalten müssen. Wohl aber möchten wir vor Allem Vorsicht in der Behandlung dieses Gegenstandes anempfehlen, damit man nicht in seinen Combinationen zu weit gehe und Dinge mit einander zu verbinden und dann unmittelbar von einander abzuleiten suche, die ursprünglich in keiner solchen Verbindung mit einander standen und keine unmit

telbare Ableitung des Einen aus dem Andern erlauben. Denn Ref. kann nicht umhin, sein schon früher abgelegtes Bekenntnifs zu wiederholen, wozu er selbst in der Betrachtung dieses Werks neue Bestätigung glaubt gefunden zu haben, dass nämlich eine Ableitung der Bevölkerung und Cultur Amerika's von der alten Welt aus unstatthaft sey, und dafs die etwa vorkommenden Aehnlichkeiten in Baukunst, Sculptur, in mythologischen Darstellungen und dergl. mit dem, was wir in Aegypten oder in Indien sehen, nicht von der Art sind, um eine Ableitung der Cultur Amerika's von den genannten Ländern aus anzunehmen, dafs vielmehr diese Aehnlichkeiten aus allgemeineren Principien oder auch aus dem gemeinschaftlichen Mutterlande dieser Völker der alten Welt, so wie der amerikanischen, nämlich aus Mittel- und Ost-Asien, abzuleiten seyn. Amerika's Bevölkerung stammt aus Mittel- und Nord-Asien; an eine Colonisation von Osten her, aus der alten Welt kann, nach dem Ermessen des Ref., durchaus nicht gedacht werden.

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Um nun aber näher auf Inhalt und Beschaffenheit unsers Werks zu kommen, so bemerken wir, dass seit jener, die erste Kunde dieser grofsartigen Baureste bringenden Expedition des Cap. Antonio del Rio, dessen Bericht, wie bemerkt, in Mexiko's Archiven vergraben war, Nichts für die weitere Erforschung geschah, bis König Karl IV. den Befehl zu einer neuen Expedition gab, die dann auch in den Jahren 1805 1808. statt fand. Ein wohl unterrichteter Officier, der Cap. Dupaix, ward an die Spitze des Ganzen gestellt, und auch ein Detachement Dragoner zu seiner Verfügung berufen; und so unternahm er dreimal die Reise nach den Ruinen von Palenque, die nach einem mässigen Ueberschlag doch immer noch dreihundert und dreifsig französische Lieues von Mexiko entfernt liegen, unter zahllosen Schwierigkeiten, Entbehrungen und selbst Gefahren jeder Art, denen man eben sowohl während der langen Reise als bei den Untersuchungen der Ruinen selbst sich ausgesetzt sah, wo bald das Klima und die Luft oder die Alles wuchernd umrankende Vegetation oder die überall versteckten gefährlichen Schlangen u. A. der Art die gröfsesten Schwierigkeiten auferlegen und zu Aufopferungen und Entbehrungen jeder Art nöthigen. Cap. Dupaix erstattete, als er das Ziel seiner Reisen glücklich erreicht, drei detaillirte Berichte ab, die zugleich mit vielen Zeichnungen, welche die bildlichen Darstellungen jener grofsen Monumente enthalten, begleitet waren, gefertigt von Castaneda, einem ausge

zeichneten Maler, welcher der Expedition zugesellt war, und vor Allem mit möglichster Genauigkeit die vorgefundenen Denkmale in seinen Zeichnungen wiederzugeben suchte. Diese Berichte nebst den sie begleitenden Zeichnungen sollten nach Madrid geschickt werden; aber der Ausbruch der Revolution in Mexiko verhinderte die Absendung; Alles blieb während der Dauer des Unabhängigkeitskrieges in Castaneda's Händen, welcher später das Ganze in dem naturhistorischen Cabinet zu Mexiko nieder legte, woraus es erst im Jahr 1828. durch den (auf dem Titel des Werkes genannten) Hrn. Baradère an's Tageslicht gezogen wurde. Derselbe war auch so glücklich, bei dem später von dem mexikanischen Gouvernement erlassenen Verbot der Ausführung von Kunstgegenständen und der Nachgrabung nach denselben, eine besondre Concession zu erhalten, die ihn in den Stand setzte, die Untersuchungen seiner Vorgänger weiter fortzusetzen. Er hatte mit dem Gouvernement sich dahin vereinbart, dass von allen Kunstgegenständen die eine Hälfte, mit der Erlaubnifs ungehinderter Ausfuhr ihm überlassen bleiben sollte; er erhielt ferner die oben berührten Originalzeichnungen Castaneda's, hundert fünf und fünfzig der Zahl nach, nebst einer authentischen Copie des Dupaix'schen Reiseberichts. Beides, die Zeichnungen sowohl als der Reisebericht, zogen mit Recht die Aufmerksamkeit der französischen Gelehrten in Paris, denen dasselbe vorgelegt wurde, auf sich, und gaben so die Veranlassung zur öffentlichen Bekanntmachung in vorliegendem Prachtwerk, in welchem die typographische Ausführung mit der künstlerischen Darstellung in den so vorzüglich ausgeführten Lithographien, welche nach jenen Originalzeichnungen Castaneda's gemacht sind, gleichen Schritt hält. Während Dupaix's Bericht uns das merkwürdige Detail der grofsen von Antonio nur im Allgemeinen beschriebenen Denkmale näher bezeichnen und zugleich zahlreiche Irrthümer in Antonio's Bericht widerlegen soll, so sollen die getreuen Nachzeichnungen Castaneda's eine richtigere Vorstellung uns liefern, als solches nach den bisher bekannt gewordenen, mehr oder minder ungenauen Abbildungen möglich war. Denselben Mangel an Genauigkeit und methodischem Geist hat man auch an dem grofsen englischen Prachtwerke des Lord Kingsborough zu beklagen, dessen Ref. bei dieser Gelegenheit mit einem Worte gedenken will, da der ungeheure Preis desselben es kostet nicht weniger als sieben hundert Guineen!! die Anschaffung deutschen Bibliotheken fast unmöglich macht. In Dresden und Berlin, an welche

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