Zacharid. Den dir von fern die zackige Tanne bezeichnet. Bon Abhang Laß die Blicke von da weit in die Gegenden schweifen, güldet. Welch ein hoher Prospekt! Tief in dem freundlichen Hoher vertraulicher Linden entdeck' ich ruhige Dörfer; Und verhüllet ihr Haupt in dunkler werdenden Wolken. baum, Wo er nunmehr den schlafenden Funken zur lodernden Und sich die schleichende Zeit mit einem Gesange verkürs zet. Liebst du vielleicht noch tiefere Stille, so steige herunter stade Mit dem Westwind in stetem Geschwäß die Stunden Ein gesicherter Ort vor aller Verfolgung der Thoren, Unterredungen hören von Großmuth und himmlischer Tugend; Wenn nicht etwan ein weiser Gesang von würdigen Ihr Gedächtniß erfüllt, und sie in süßer Entzückung entriffen. Die romantische Gegend, die tiefe schauernde Stille Las Ladet voll Mitleid ihn ein, und schmeichelt seiner Bes, Zacharia. trübniß. Dann erscheinet vor ihm der Theuresten Todtenurne, Seufzern. Oder er hört noch entzückt die süße harmonische Und sieht ihre verklärte Gestalt ihm lächelnd vorbei: gehn, Bis das Traumbild entfliehet, und seine Vernunft sich Und doch ist er glücklicher noch, als jener Verlaßne, Sein gefoltertes Herz scheint in der traurigen Wüste sen, Und das grausende Thal, ein sympathetischer Anblick, stürzen. Unter dem Einfluß von gütigern Sternen ist jener gebohren, Welchen, mit seiner Geliebten vereint, ein heiterer Abend Unter die Schatten begleitet, wo Ruh und Sicherheit Welche Zärtlichkeit blickt aus ihren begeisterten Augen! Auf sie schüttet der spielende West die reinesten Düfte, gen 1 Alle Hügel umher, die ihre Schritte besuchen. Aber wer kann die Wollust beschreiben, nur Sterblichen Deren erhabner Geist aus feinerem Aether geformt ist? Schatten Zacharid. Mit dem zaubrischen Lied die einfame Gegend erfreut. Könnt ich, Philomele, wie du, mit mächtigen Accen: ten, Welche die Liebe beseelt, die glückliche Liebe besingen! nicht, Wenn du am Abend aus schlummernden Lauben dem Deine Seufzer verhauchst, und tief im ruhigen Walde Triller Immer sterbender sich mit lispelnden Lüften vermischen! Seiner Schöne die Hand, und kennt nichts, was er Gisele. 1 Gisele. S. B. II. S. 386. Nach seinem Tode und ohne seinen Namen ist zu Braunschweig 1769. gr. 8. das Glüď der Liebe, in drei Gesängen, abgedruckt worden, welches zu viel schöne Stellen enthält, um, als Gelegenheitsgedicht, wie es nach seiner ersten Bestimmung war, vergessen zu wers den. Der Inhalt des ersten Gcsanges ist die Verbreitung der Liebe durch die ganze Natur, und ihr Vorzug in der menschlichen; der zweite Gesang, der hier fast ganz mitges theilt wird, schildert die verschiednen Arten und Aeußerung gen der Liebe; und der dritte beschreibt das Glück derer deren Liebe durch eheliche Verbindung gekrönt wird. Das Glück der Liebe. Es hat die Liebe mehr als Einen Weg, Versucht zu reden, und kaum stammelt er. --- 113 Sein Ein Ein andrer fühlt die siegende Gewalt Er naht sich fröhlich der Gefahr, die ihm Voll Wiz und Schalkheit droht. Er wagts und spielt Zu Quellen nie empfundner Schmerzen. Schon Oft ist es, wie der kalte Denker wähnt, |