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v. Kleist. Felshohe Bilder sich hau'n, die steinerne Ströme vers

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Du Meer der Liebe!

Du Quelle des

Glücks, o Himmel,

O trånkte mich doch dein Ausfluß! foll gänzlich,

Wie eine Blume, mein Leben, erstickt von Unkraut, verblühen?

Nein, du beseligst dein Werk. Es lispelt ruhige Hoffs

nung

Mir Trost und Labsal zum Herzen; die Dammrung flieht vor Auroren;

Die finstre Decke der Zukunft wird aufgezogen; ich

sehe

Ganz andere Scenen der Dinge, und unbekannte Ges

filde.

Ich seh dich, himmlische Doris! du kommst aus Rosens

gebüschen

In meine Schatten, voll Glanz und majeståtischem
Liebreiz;

So tritt die Tugend einher, so ist die Anmuth_gestal

tet.

Du singst zur Zyther, und Phobus bricht schnell durch dicke Gewölke,

Die Stürme schweigen, Olymp merkt auf; das Bild niß der Lieder

Tont sanft in fernen Gebirgen, und Zephyr weht mirs

herüber.

Und du, mein redlicher Gleim, du steigst vom Gipfel dés Håmus,

Und rührst die Tejischen Saiten voll Luft: die Thore des Himmels

Gehn auf; es lassen sich Cypris und Huldgöttinnen und Amor

Voll Glanz auf funkelnden Wolken in blauen Lüften

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Komm! bring die Freude zu mir, beblümte Triften v. Kleist.

und Anger,

O Paar! du Troft meines Lebens, du milde Gabe der

Gottheit!

Doch, wie? erwach ich vom Schlaf? Wo sind die
himmlischen Bilder?

Welch ein anmuthiger Traum berrog die wachenden
Sinnen?

Er flieht von dannen, ich seufze: Zu viel, zu viel vom
Verhängniß

Im Durchgang des Lebens gefodert! Hier ist statt
Wirklichkeit Hoffnung,

Des Wirklichen Schatten beglückt; selbst wird michs

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Zacharia.

Zachariå.

--

S. B. I. E. 64. Seine Tageszeiten sind unter den vielen Nachahmungen der Thomsonschen Jahrszeiten eine der glücklichsten; und die ftrengste Kritik kann diesem deutschen Dichter, den man jezt zu sehr und zu undankbar vergifft, ein vorzügliches Talent zur mahlerischen Poesie nicht absprechen, wenn es gleich dem Talente seines großen Musters nicht gleich kam. Schade, daß auch dieses Gedicht, wie seine meisten Arbeiten, so viel Ungleichheiten hat! Manche der darin vorkommenden Schilderungen find uns mittelbar von Naturscenen kopirt; unter andern auch die folgende, die mir zu den besten zu gehören scheint.

Aus dem Gedichte: Die Tageszeiten.

Der Abend.

Sieh! vom sanfteren Himmel, und rosenfarbuem
Gewölke,

Senkt sich der Abend herab.

Haaren,

Aus seinen blumigten

Und dem frischen Gewand, verbreiten sich stärkere Ges

rüche

Ueber die Flur, den grünenden Wald, und duftende
Haiden.

Ein balsamischer Thau steigt von den dunkelern Wiesent
Zart und kühlend empor; und wie ein ruhiges Eden
Lacht die gesammte Natur in ihrer neuen Erfrischung.
Dir, mein Gemmingen, sucht, das Dorische Lied zu
gefallen,

Höre mir zu! Dein Beifall allein belohnet die Muse,
Welche für dich die Leier ergreift. `Versag ihr dein Lob
nicht

Da sie mit feurigem Muth die Bande der gothischen
Reime

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Abgeworfen; und sich mit ungebundnern Schwingen
Von den Sklaven erhebt, die ihre Fesseln verehren,
Und sich vom spielenden Reim gezwungne Gedanken ers

betteln.

Eei jest dein, und heitre dich auf, indem dich der

Abend

Vom archontischen Stuhl, und von dem Geräusche des
Vorsaals,

Bu dunkeln Alleen entlockt; und Ruhe der Seele
Ben dem lachenden Himmel sich auf den Spaßierenden

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Vor sich erblickt; und dunkler die Wiesen, und dunkler
die Felder

Um das Dorf sich verbreiten: und ferne waldige Berge
Den verkürzten Prospekt mit blauen Rücken verschliess

fen:

Alsdann blicket der Abend bereits, mit seinem Gefolge,
An dem Himmel hervor. In grauen dichteren Woks

ken,

Welche sich um den Gesichtskreis seßen, verbirgt er sein

Zepter,

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Bis die Monarchin des Tags die westlichen Felder des

Himmels

Vor ihm verläßt, und eilt, sich in die Fluthen zu taus

chen.

Dann ertönt vom Thurm, den in der Ferne der Wans

drer,

Wie vom Golde schimmernd, erblickt, die Abendglocke.
Ihrem erfreulichen Schall antworten umliegende Dörs
fer,

Bis vom hellen Getds die ganze Gegend ertönt.
Plözlich sinkt die Hacke, das Beil, die blißende
Sense

Zacharia.

Aus

1

Zacharia. Aus der ermüdeten Hand. Im Felde vernimmt es die

Dirne,

Sammler geschwinder den Klee in Haufen, und eilet

zurücke

Nach dem freundlichen Dorf. Nachläßig sihet der
Landmann

Quer auf seinem stolpernden Roß, das, müde vom

Acker,

Vor dem knarrenden Pfluge sich schleppt; er selber verz
treibt sich,

So wie er fortzieht, die Zeit mit einem fröhlichen Liede
Oder er flötet der Nachtigall nach, und lockt den Vogel
Zu dem Wege herzu, und lacht des gelungen Betruges.
Hurtiger treibet vom Berg der Schäfer auf steiniges
Brachfeld

Seine Heerde zur Hürde, die ihre Schranken verschliest
set.

Er lehnt sich ans irdene Haus, durchzählet die Heerde,
Bis der Abendstern winkt, und er zur Hütte hinein

kriecht.

Ueber die Haide kommen vom Forst die Kühe, vers
Sammiet

Um den fleckigen Stier, und folgen dem Hirten, bela:

den

Mit der süßesten Milch, dem wahren Reichthum des
Landmanns.

Auch der Bauer jaget nunmehr mit wiehernden Rossen
Jauchzend nach seiner Heimath zurück, die Dünste des

Bacchus

Strauben sein Haar; er drückt sich den Huth in die
Augen und ́rollet

Ueber den Sand; und Wolken von Staub verfolgen
den Wagen

Weit ins Feld. Die Båurin, geschmückt mit Blumen und Kränzen,

Welche dem Städter das Kleid der Wollenheerde ver:

handelt,

Sieht des Mannes verwegenen Muth, die fliegenden

Räder,

Und

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