At non sponte mea possum prodesse; priusquam 4. Nec caro, nec piscis, de carne et pisce creatum; 5. Nec caro nec sanguis mihi, sum sed utroque creatus, 6. In sterili vadit terra sine pondere navis, Et scindit sulcos per vada dura soli: Nec lustrat terras peregrino sole calentes, Attamen haec homines pascit, alitque pecus. [Auflöf. 1. Mus. 2. Avaritia. 3. Fornax. 4. Ovum. 5. Penna. 6. Aratrum.] § 94. Nebst dieser eben erwähnten, von Reusner herausgegebenen Compilation ist noch eine Sammlung der von Reusner selbst verfertigten Räthseln vorhanden*) unter dem Titel: Nicolai Reusneri Leorini Comitis Palatini Caesarei Aenigmata, ad nobilem genere, virtute et doctrina virum Dn. Hieronymum Arconatum Leorinum, Sac. Caesar. Maiest. a secretariis bellicis. Francof. 1602. Duod. Von den einhundert und acht und siebenzig Näthseln folgende:' 1. Principium cunctis, cunctis do denique finem, 2. Mortali quamvis sim conditione creatus, Haud morior, vivus sydera celsa peto. 3. Quantus sum, sum oculus, semel occido, vivo vicissim 4. Noctis habet faciem, per se ipsa nigredinis expers, 5. Inplumis volucris foliis, super arbore nuda, Insidet, hanc subito devorat ore carens. **) Porto; sed aequoreas denique sulco vias. Sum patiens; mons hoc nomen, et orbis habet. *) Es kommt dieses Büchlein auch mit den § 96 erwähnten Räthseln von Lauterbach zusammengedruckt, mit selbstständigem Titel aber fortlaufenden Seitenzahlen vor. **) Vergl. damit das § 79 erwähnte Räthsel der Schweden, und das in § 88 aus der alten Reichenauer Handschrift mitgetheilte Näthsel. 10. Ex aliis pascor, nec quicquam nascitur ex me; 11. Magnus amor, maiorque fides, et maxima virtus, 12. Angelus in penna, pede latro, voce gehenna; Dic, quae sum volucris ? sic mihi Phoebus eris. 14. Ipso sui simul accusator, et est reus, atque 15. Nec numerus, numeri nec pars, sed principium sum, Si mihi nil addis, major ero numerus. 16. Atra seges (viden?) hic in campo cernitur albo: 17. Aemula sum Bacchi, me Mulciber excoquit, haud Sol; 18. Fert carnem, premit et carnem, dum fertur ab illa, " [Auflös. 1. Deus. 2. Enochus. (Hennoch, der Vater Methusala's, wurde nach biblischer Mythe wegen seiner Frömmigkeit lebendig zu Gott entrückt. ) 3. Sol. 4. Nebula. 5. Nix a sole liquefacta. 6. Laurus. (Die Nymphe Daphne wurde von Apollo geliebt, flieht aber vor diesem und wird von der Mutter Gäa, Erde, in ihren Schooß aufgenommen, welche, dem Apollo zum Trofte, den immer grünenden Lorbeerbaum, daphne, emporwachsen ließ; nach anderer Sage wurde sie von Apollo selbst mit den Worten: weil du meine Geliebte nicht sein willst, so sollst du wenigstens der mir geheiligte Baum sein“ in den Lorbeerbaum verwandelt. So erhält nun der Lorbeer, denn Apollo ift Gott der Seher und Lehrer der Weissagekunst, eine augurische Symbolik, bekränzt die Stirne der Seher, und ist Sinnbild des Ruhmes und Sieges.) 7. Quercus. 8. Papaver. (Der Mohn ist wegen seiner betäubenden Eigenschaft Symbol des Schlafes, daher der Schlafgott mit Mohnstengeln dargestellt wird.) 9. Taurus. (Hier ist der Stier als Sternbild, als Pflugthier und als das Hauptgebirge Asiens, taurus genannt, genommen.) 10. Mulus. (Die Maulesel, Bastarde vom Esel und der Stute, sind nicht fähig sich unter sich fortzupflanzen, werden aber bisweilen vom Pferde trächtig.) 11. Pelicanus. (Man glaubte vom Pelikan, daß er sich selbst die Brust aufreiße, und mit seinem Blute seine Jungen ernähre.) 12. Pavo. 13. Echo. 14. Conscientia. 15. Unitas, als Eins. 16. Scriptura. 17. Cerevisia. (Mulciber ist ein Beiname des griechischen Feuergottes Hephäftos, und bedeutet auch Feuer.) 18. Ephippium.] *) Ein altes deutsches Räthsel sagt: Ein weiß Feld, darin ist schwarz Saat, Der nicht weiß was da stath. § 95. Von Reusner haben wir endlich noch eine Logogryphensammlung unter dem Titel: Tigohoya, sive Sylvula Logogryphorum, auctore Nicolao Reusnero Leorino Comite Palat. Caes. Cum analectis ejusdem generis Julii Caesaris Scaligeri, Joannis Lauterbachii et aliorum. Francof. 1602. In Duod.*) Manches ist hier wiederholt, was Reusner schon in seiner aenigmatographia angeführt hat; mehreres hat er als Logogryphe aufgenommen, was nach der von mir § 10 aufgestellten Definition eines Logogryphen zu denselben nicht gehört, sondern es stehen Zusagräthsel, Elisionsräthsel, Anagramme und Palindrome unter den Logogryphen. Bei der Mehrzahl sind auch die treffenden Wörter in der Aufgabe genannt, so daß somit der Begriff des Räthsels wegfällt, da keine Auflösung mehr nöthig ist. Von den vielen der Art nur folgende Beispiele: 1. Sis metuenda licet trux virgo Medusa capillis: i Si desit cervix, Musa es amanda mihi. 2. Anna retro citroque venit: placet Anna; quid inde? 3. Julius es Caesar, et nomine mensis eodem: 4. Taurus mons, Taurus fluvius, bos denique Taurus; 5. Pacis honos, vatumque decus viret integra Laurus: 6. Ilex plena favis decus est in montibus altis: 7. Rodit dente Caper vites: caput aufer et inde 8. Pannus, vestimen: caput aufer nascitur Annus; 9. Jaspide nil melius: caput aufer, et Aspide pejus, 10. Sunt duo Vis et Jus sibimet contraria verba, Nach diesen folgen mehrere Elisionsräthsel, die größtentheils aus dem § 92. erwähnten Räthselbuche von Scaliger entnommen sind; nebstdem auch noch einige eigene, z. B.: *) Dieses Büchlein kommt auch mit den vorhin erwähnten Räthseln Reusner's zusammengedruckt vor; hat zwar einen selbstständigen Titel, aber mit ersterem fortlaufende Seitenzahlen. 1. Artificis studio coelum dum tota figuro; 2. Integra sulco salum, vario sine vertice cantum: 3. Integra mensuram, sine vertice denoto crimen. [Auflös. 1. Fornix. Nix. 2. Navis. Avis. Vis. 3. Modium. Odium. 4. Aureus. Reus. 5. Nummus. Num? Mus. 6. Sanguis. Anguis.] S96. Ioannis Lauterbachii, poetae nobilis et lauro coronati, aenigmata. Ad magnificum et illustrem Dominum Henricum Rantzovium, Regium Holsatiae vicarium, Bradebergae dominum. Francof. 1602. In Duod. Es sind einhundert und zwanzig Räthsel, von denen einige hier folgen: 1. Dum nimium miror falaces credulus undas, Insano juvenis lusus amore cado. Ut doceam juvenes, mentisque animique venustas 3. Mobilis assiduo moveor, sine pondere, motu, 4. Noxque diesque pares mihi sunt, color unus et idem 5. Interpres mentis loca per disjuncta viarum, Erubeo nunquam, quod dicere quisque veretur, Officio dulcis nonnunquam fungor amici, Et belli et pacis sum causa, bonique malique, Non ego, sic studiis cui servio, quilibet auctor 6. Est intra coelos, intra mihi mansio terras, Os mihi semper hiat, petulanter et exsero linquam, Unde puella decens, gaudet et unde puer. Multus inest fulgor mihi, multa figura nitenti Nil quidquam doceo, nisi protinus ante feratur 9. Non oculis videor, manibus non tangor, odore Vanesco, atque animam vix generatus ago. [Auflös. 1. Narcissus. (Dem schönen Jünglinge Narcisus weiffagte der Seher Tiresias, daß er ein hohes Alter erreiche, wenn er sich nicht selbst sehen würde; als er aber einmal sein Bild in einer Quelle erblickte, verliebte er sich in sich selbst, verzehrte sich in seiner Sehnsucht bei der Unmöglichkeit, seine Liebe befriedigen zu können, und wurde in eine Blume verwandelt, die seinen Namen führt und welche, wie er einst, ihr schönes Haupt senkend, die geliebte Gestalt sucht, und zu ihr hinabschmachtet.) 2. Tiresias. (Er war ein Seher aus Theben. Einst sah er Schlangen sich begatten, von denen er das Weibchen erschlug, worauf er in eine Frau verwandelt wurde, und als er nach sieben *) Man vergl. damit das fünfte Räthsel von Scaliger, in § 92. |