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Zeichen des Gekreuzigten." Und augenblicklich wich der Teufel bestürzt von ihm. Jetzt ging Cyprian zu dem Bischofe. Als ihn der Bischof sah und glaubte, er komme, um die Christen zum Irrtume zu verleiten, sprach er zu ihm:,,Lass dir genügen, Cyprian, an denen, die draussen sind, denn nichts wirst du gegen die Kirche Gottes vermögen, denn unüberwindlich ist die Kraft Christi." Cyprian antwortete:,,Ich bin gewiss, dass die Kraft Christi unüberwindlich ist," erzählte, was ihm widerfahren war, und liess sich von ihm taufen. Da er nachher in seinem Wissen wie im Lebenswandel sich immer mehr vervollkommnete, wurde er nach dem Tode des Bischofs selbst zum Bischofe geweiht, die gottselige Jungfrau Justina aber brachte er in ein Kloster und setzte sie daselbst als Aebtissin über viele heilige Jungfrauen. Der heilige Cyprian schrieb häufig Briefe an die Märtyrer und stärkte sie in ihrem Kampfe. Da aber der Statthalter jener Gegend den Ruf Cyprians und Justinas vernahm, liess er sie vor sich führen und fragte sie, ob sie opfern wollten. Als sie fest bei dem Glauben an Christum beharrten, hiess er sie in eine mit Wachs, Pech und Fett angefüllte Pfanne werfen, die ihnen jedoch wundersame Kühlung gewährte und ihnen keinerlei Qual zufügte. Ein Götzenpriester aber sprach zu dem Statthalter:,,Heisse mich vor die Pfanne treten und alsbald werde ich all' ihre Kraft überwinden." Als er nun nahe an die Pfanne gekommen war, rief er: Gross bist du, Gott Hercules und du, Göttervater Jupiter!" und siehe, alsbald ging von der Pfanne Feuer aus und verzehrte ihn vollständig. Jetzt werden Cyprian und Justina aus der Pfanne herausgezogen und gemäss dem über sie gefällten Richterspruche zusammen enthauptet. Ihre Leichen wurden, nachdem sie sieben Tage lang den Hunden zur Beute dagelegen hatten, hierauf nach Rom übertragen, jetzt aber ruhen sie, wie es heisst, zu Placentia. Ihr Märtyrertum fällt auf den 26. September im Jahre des Herrn 280 unter Diocletian."

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Wenden wir uns nunmehr zu einer Vergleichung der beiden von uns in Uebersetzung mitgeteilten Texte, wobei wir uns selbstverständlich auf diejenigen Punkte beschränken, die für die Frage, welcher von beiden als Quelle des Mágico prodigioso gelten kann, von Belang sind. Schon oben haben wir bemerkt, dass bei Simeon

Cyprian für seine Person von Liebe zu Justina völlig unberührt bleibt und lediglich in Aglaïdas' Interesse durch die ihm untergebenen Dämonen eine Einwirkung auf sie versucht, ohne dass es vor der Bekehrung des Zauberers zu einer persönlichen Berührung zwischen beiden kommt. Ganz anders in der Legenda aurea, wo Aglaïdas (dessen Name hier verstümmelt Acladius lautet) möglichst bei Seite geschoben wird und Cyprian von Anfang an als Liebhaber Justinas auftritt. Während nach dem ersteren Berichte Cyprian vor seiner Bekehrung überhaupt nicht und Aglaïdas sich nur dann der Jungfrau nähert, wenn sie sich ausserhalb ihrer Wohnung befindet, sehen wir nach der Legenda jenen sich zu wiederholten Malen vor ihrem Hause einstellen und lang an ihrer Schwelle wachen, diesen sogar vor dem Fenster ihres Zimmers erscheinen. Beachtung verdient es ferner, dass die Legenda, so abkürzend sie auch im Uebrigen verfährt, doch ausführlicher als Simeon die Anfechtungen erzählt, welche Justina von dem Obersten der Dämonen zu erdulden hat. Dass dieser dem Cyprian verspricht, sie mit leidenschaftlicher Glut zu erfüllen, in Liebesraserei zu versetzen, ihr Trugbilder vorzugaukeln und sie um Mitternacht ihm. zuzuführen, dass er als schöner Jüngling in ihr Zimmer eindringt, dass er, um ihren Ruf zu beflecken, Justinas Gestalt annimmt und in derselben dem Cyprian erscheint, dies Alles erfahren wir allein aus der Legenda aurea. Eigentümlich ist dieser sodann der Schwur, durch den sich Cyprian für immer an den Teufel bindet, und seine unter bitteren Schmähreden erfolgende ausdrückliche Lossagung von demselben. Während endlich, wie gleichfalls schon erwähnt, Simeon den Zauberer Cyprian mit dem gleichnamigen Bischofe von Karthago zusammenwirft, so hat sich die Legenda von dieser Vermischung beider Personen frei gehalten, indem sie jene Stadt gar nicht nennt und das Märtyrertum ihres Cyprian in die Regierung Diocletians verlegt, der freilich erst vier Jahre nach dem von ihr angegebenen Zeitpunkte den Thron bestieg (284). 1)

1) Nur die beiläufige Bemerkung von Cyprians brieflichem Verkehr mit den Märtyrern kann in der Legenda aurea an den afrikanischen Kirchenvater erinnern.

In allen diesen Punkten berührt sich Calderons Drama weit mehr mit der Legenda aurea als mit Simeon. Auch in dem Drama entbrennt Cyprian in heftiger Liebe zu Justina, sobald er als Vermittler für andere zu wirken. begonnen hat, drängt dann im Verlaufe der Handlung die beiden Nebenbuhler, die hier dem einen Acladius entsprechen, mehr und mehr in den Hintergrund und tritt selbst an die erste Stelle. Die Angriffe der untergeordneten Dämonen auf Justina werden von dem Dichter nur flüchtig berührt, dagegen die ihr von dem Teufel selbst bereiteten Versuchungen ausführlich und im Wesentlichen übereinstimmend mit der Legenda geschildert, wenn auch solche Züge, die ein feineres Gefühl beleidigen, uns hier nicht entgegentreten. Auch bei Calderon schleicht sich der Teufel in Gestalt eines Jünglings in Justinas Zimmer und legt sogar Hand an sie. Auch hier wacht Cyprian lange Zeit an ihrer Schwelle, ja er geht noch weiter, indem er in das Haus selbst eindringt, und seine beiden Nebenbuhler folgen diesem Beispiele. Auch hier gibt sich ferner Cyprian in bindender Form (durch eine mit seinem Blute geschriebene Urkunde) dem Tenfel für immer zu eigen. Die Scene, in welcher der Teufel den Cyprian durch Zuführung eines Phantoms täuscht, deckt sich in der Hauptsache mit dem Berichte der Legenda und der Beweggrund, den die letztere hierbei dem Bösen zuschreibt, wird von dem Dichter wiederholt angedeutet. 1) Endlich haben wir bereits früher gesehen, dass auch Calderon sich von einer Verwechslung des Zauberers Cyprian mit dem berühmten Kirchenvater frei hält, ein Umstand, der um so beachtenswerter ist, als der Dichter sich sonst nicht so leicht einen Anlass zur Verherrlichung der gefeierten Heiligen seiner Kirche entgehen lässt.

Zu diesen dem Drama mit der Legenda aurea gemeinsamen Zügen kommt noch eine Reihe sprachlicher Berührungen, die nicht den Eindruck machen, als ob sie auf einem Zufalle beruhen. Wir stellen hier die erheblichsten derselben zusammen:

1) Vgl. I, 911 f. III, 312 ff. 1082 ff.

LEGENDA AUREA. p. 632: Justina a justicia dicta est, ipsa enim per justitiam unicuique, quod suum est, reddidit.

mare.

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p. 633 sq.: ego superveniens cor ejus in tuum amorem incendam. diabolus nitebatur. . . animam ejus ad amorem illicitum inflamanimum ejus ardentius inflammabo et totum corpus ejus vehementi ardore respergam. Coepit autem cor virginis gravibus cogitationibus per immissionem daemonis concuti et ardore concupiscentiae fortius inflammari.

p. 634: varia sibi fantasmata offeram.

Ib.: Videns diabolus, quod nihil proficeret, in formam Justinae se transmutavit, ut famam Justinae pollueret.

p. 635: Mox ut Cyprianus nomen Justinae nominavit, diabolus nomen illud ferre non potuit, sed ad ejus pro

EL MÁGICO PRODIGIOSO.

II, 93 ff.: no quiero, si arguyo Que justicia he de guardar, Condenarme por no dar A cada uno lo que es suyo.

III, 165 f.: No hay sujeto En quien no imprima El fuego de amor su llama. 174 ff.: Pesada imaginacion,

¿Cuándo te he dado ocasion Para que desta manera Aflijas mi corazon? ¿Cuál es la causa, en rigor, Deste fuego, deste ardor, Que en mí por instantes crece? 372 f. En él tengo de templar Este fuego que me abrasa.

III, 147 ff.: De mil torpes fantasmas en el viento Su casto pensamiento Hoy se informe. 958 f.: por divertirme Fantasmas me finge el viento. Vgl. III, 346 ff. 586. Anh. 1387. *2781. *2812.

I, 911 f.: A disfamar su virtud Desta manera me atrevo. III, 312 ff.: Un espíritu verás..., Que de tu forma se informa, Y en la fantástica forma Disfamada vivirás. 1082 ff.: Yo fuí quien por disfamar Su virtud formas fingiendo Vgl. 319. Anh. *2781 f. *2818.

III, 534 ff. dejando En señas de polvo y humo Desvanecida la pompa. Anh. *2869 ff.: Se desvaneció, de

LEGENDA AUREA. lationem instar fumi statim evanuit.

Ib.: Ad quem Cyprianus: te et omnes fumigantes tuas virtutes contemno et tibi et omnibus diabolis tuis abrenuntio.

Ib.: Cyprianus ... tristis remansit, unde et amplius in amorem Justinae aestuans ad ostium virginis diu vigilavit.

Ib.: eum per scalam deponi fecit.

Ib.: Ista omnia secundum figmenta diabolica ad quandam apparentiam fiebant.

EL MÁGICO PRODIGIOSO. jando En señas de fuego y humo Hecha cenizas la gloria. *2927 ff.: desatado en cenizas Aquel pavoroso bulto, Se me desvaneció en polvo Y se me deshizo en humo.

II, 429 f.: de aqueste... Presumo... Que ha de hacer en casa mucho humo.

III, 475 ff.: Abernuncio De mujer que viene á ser novia, y viene oliendo á humo. 916 f.: Las humanas glorias son Polvo, humo, ceniza y viento. Vgl. Anh. *2869 ff.

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So zahlreiche sachliche und sprachliche Berührungen können nicht zufällig sein und führen mit Notwendigkeit zu dem Schlusse, dass wir, statt in Simeons Erzählung, vielmehr in der Legenda aurea die Quelle für Calderons Mágico prodigioso zu erkennen haben, ein Ergeb

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