图书图片
PDF
ePub

I. Die Religion.

Ward bei den Alten durch die Priester als eine natúrli che, sinnliche herangebildet, und übte insofern keinen hemmen den Einfluß, als sich die Poesie derselben in ihrem ganzen Umfange bemächtigen konnte.

Dem Fatum der Alten

War bei den Neueren eine geoffenbarte, geheimnißvolle, übersinnliche, und übte durch die strenge Orthodorie der Kirche einen hemmenden Zwang auf die Dichter und Philoso= phen aus.

Die Phantasie, da ihr das ganze Gebiet der Religion nicht mehr offen stand, suchte sich theils durch christlich-allegorische Behandlung der antiken Sagen, theils durch die Personificirung der Naturkräfte, als Mittelwesen zwischen Gottheit und Menschheit unter der Gestalt von Elfen, Feen, Gnomen 2c. schadlos zu halten.

steht in gewisser (jedoch sehr be= schränkter und anderweits sehr verschiedener) Hinsicht, das böse Princip (der Teufel) der Neueren gegenüber.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Bei den Alten war Achtung, aber Unterordnung des Wei

bes.

Bei den Neueren bildete sich eine misverstandene Ueberschäzzung des weiblichen Geschlechtes, welche besonders zur Zeit der Kreuzzüge sich als eine scharf ausgesprochene Schwärmerei in der Liebe, von gleicher Macht, wie die Schwärmerei im Glau-ben, durch das ganze damalige gebildete Europa verbreitete. — Dadurch beschäftigte sich die Poesie besonders mit der feineren Kenntniß des menschlichen Herzens, welche sie besonders aus der Liebe zu entwickeln strebte. Dies âu: ßerte spåter, vorzüglich im Drama, einen bedeutenden Einfluß auf die Entwickelung der individuellen Charactere und die Darstellung der Leidenschaften; die Wirkung desselben ging in neuester Zeit auch hauptsächlich auf den Roman über.

Ganz fremd waren den Alten die bei den Neueren hinzutretende Gelehrsamkeit, die weitere Ausbildung der Kritik, wie sie sich bei uns gestaltete, die Nachahmung und Umwan= delung ihrer Meisterwerke in unserem Sinne, und endlich in den poetischen Formen, der Bau der Strophen und der Reim Die den mit den Gesehen für seine Verschränkungen.

[ocr errors]

Neueren eigenthümliche, Jenen ebenfalls ganz fremde Sehnsucht, liegt besonders in unseren Begriffen von übersinnlicher Liebe, und in den Geheimnissen des geoffenbarten Glaubens.

Insofern nun die Völker des neueren Europa sich zu jener Zeit, als ihre Dichtkunst nicht mehr bloß im Volke sich fortbildete, sondern von den Gebildeten und Gelehrten angebaut wurde, streng den Regeln und Gesetzen der antiken Poesie unterwarfen, sowohl für die Form, so weit, hinsichtlich des Versbaues, die Sprache diese zuließ, als für die Gegenstände, welche sie behandelten, oder ihren eigenen Weg gingen und von den Vorschriften der Alten nur das annahmen, was ihrer nationalen Elgenthümlichkeit als gut oder nothwendig erschien und zusagte, bildete das Gesammtgebiet ihrer Poesieen einen Gegensatz, welcher in spåterer Zeit mit dem Namen romantisch und klassisch bezeichnet wurde; als gar in unseren Tagen Partheien sich erhoben, welche streng diese oder jene Auffassungs- und Behandlungsweise der Dichtkunst gegen einander vertheidigten, belegten sich diese selbst mit dem Namen Klassiker und Romantiker.

Die Franzosen stehen hier als die Häupter der klassischen Schule da, seit Ludwig XIV. bestimmt und entschieden ausgesprochen; nach ihnen bildeten sich in neuerer Zeit, früher oder spåter, die Holländer, Russen, Polen, Ungarn, Dânen, Schweden, Spanier, Portugiesen und Italiener, diese lehteren jedoch nur theilweise; Engländer und Deutsche gingen ihren eigenen Weg, nur das von der klassischen Poesie (der Alten) entlehnend, was ihnen theils nach allgemein gültigen Gesetzen als nothwendig erschien, theils ihrer Nationalität zusagte.

[ocr errors]

In neuester Zeit haben sich in allen jenen Ländern, die früher der klassischen Poesie allein zugethan waren, Partheien gebildet, welche die romantische Dichtkunst einzuführen stre

ben; das bewegte Leben und der seit der französischen Revolution zu mächtig hervortretende Kampf der Ideen, unterstüßt sie auf allen Seiten, und sie werden höchst wahrscheinlich, ja gewiß den Sieg davon tragen, denn ein flüchtiger Blick schon auf die Geschichte der schönen Litteratur belehrt uns, wie ge= rade da die strengen Gesetze der Form sich am Ausführlichster und bis in das Geringste ausbildeten, wo der schaffende poeti sche Geist des Volkes, durch innere oder äußere Umstände be drückt, zu erlahmen begann.

2.

Verzeichniß von Hülfsmitteln, welche theils neb den Quellen bei den nachstehenden Vorlesungen nugt wurden, theils zu weiterer Forschung und Selbstbelehrung dienen können.

a) Für die Darstellung und Entwickelung des Begr Romantische und Klassische Poesie:

Allgemeine Einleitung in die Geschichte der neueren P und Beredsamkeit, von Bouterweck, im ersten V S. 1. seiner Geschichte der Poesie und Beredsamkei dem Ende des 13. Jahrhunderts. Göttingen 1801 u. Ueber die klassische und romantische Poesie von Anci im zweiten Bande S. 81-235 und S. 369 fgde. Werkes:,,Zur Vermittelung der Extreme in den nungen."

W. Menzel, die deutsche Litteratur.

Bd. II. S. 54 fgde.

Stuttgart

[merged small][merged small][ocr errors][merged small]

b) Für die Kenntniß der Geschichte der schönen Litteratur unjerer Zeit in den einzelnen Ländern.

M.J.Chénier, Tableau historique de l'état et des progrès
de la littérature francaise depuis 1789. Paris 1816.
Th. Campbell, Specimens of the Brit. poets, with bio-
graphical and critical notices. London 1819.

8. I. Jacobsen, Briefe über die neuesten englischen Dich-
ter. Altona 1820.

Precis de l'histoire littéraire des Pays-Bas etc. par H. S.
Lebrocqay. Gand 1827.

Verhandeling

van den Heer Willem de Clercq, ter beantwording der vrage: welken invloed heeft vreemde Letterkunde etc. gehad op the Nederland'sche Taal Letterkunde sints het begin der vijftiende Eeuw Xp onze dagen? Amsterdam 1825.

Bring Sketch of the Language and Litterature of
Hand. Amsterdam 1829.

Willems, Verhandeling over de Nederduytsche Taal Letterkunde, opzigtelyk de zuydelyke Provintien de Nederlande. Antwerpen 1819.

[ocr errors]

up og C. L. Rabek Bidrag til den Danske DigPasts Historie. Kopenhagen 1800 fgde. belm Svea Litt. Histor. Stockholm 1819. ter schwedischen Litteratur im XIX. Jahrhundert, zes (Lpz., Brockhaus) 1823 St. 1. S. 237 fgde. Uebersicht der wissenschaftlichen Cultur u. s. w. ichen Kaiserthums. Wien 1830. Bd. I. 42. Ungarn S. 103.

2.42.

ty, historya literatury polskiéy. Warz

1514

Sichichte der polnischen Litterat. 1823. 2.

[ocr errors][merged small]
« 上一页继续 »