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die historisch genau entsprechenden zu grunde zu legen. Man lese also:

d. i.

* L-L2 | -2---2÷ ||

>^_~_u; uŵ___ |

A; LA, wenn man die reihe

dann als neuen verstypus schematisch ansetzen will.

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S. 80 sind in der analyse der pastourelle die pausensymbole der vordersätze umzustellen: . Tripodien nimmt man besser nicht an.

Auf s. 82 ist vor dem schema des dekasyllabons die zweizeitige pause natürlich zu streichen.

S. 84. Zu den rhythmen der gruppe A gehört, wie ich glaube, auch Walther, Lachm. 39, 11:

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23 wárt ich ĕn-;

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V. 20 ich kám; 40, 4 wirt noch gě-; 40, 10 dăz ĕr bî; 40,13 wěs er mít. In dem liede werden absichtlich die freiheiten einer älteren technik nachgeahmt. Vgl. auch Beitr. 23, 95. Der inhalt der mit höfischer minne nichts zu tun hat, stimmt genau dazu.

84

SARAN, ZUR ROMAN. UND DEUTSCHEN RHYTHMIK.

S. 85. Zu B gehören lieder wie folgendes sehr künstliche von Konrad von Würzburg, Bartsch 360, no. 9:

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Man sieht wie der reim oft benutzt wird, die stellen der zusammenziehung anzudeuten.

S. 86. Zu MF. 127, 1. Wenn man in strophe 2, v. 1, 6 und str. 3, v. 6 vil streicht, stimmen die drei strophen hinsichtlich der auftaktverhältnisse genau überein. Str. 2 wäre dann zu lesen dér also und Nu ist. Vil konnte leicht zugesetzt werden. S. 90 lies in str. 1 alsám mîn sélbes.

HALLE a. S., october 1898.

F. SARAN.

UNTERSUCHUNGEN

UEBER

HEINRICH HESLERS EVANGELIUM NICODEMI.

I. Die überlieferung.

1. Die einzelnen handschriften.

Das sogenannte Evangelium Nicodemi des Heinrich Hesler1) ist uns erhalten in den hss. zu Schwerin (S), Görlitz (G), Stuttgart (s) und Heidelberg (p). Von diesen ist jedoch nur S von absichtlichen kürzungen frei, hat aber durch verlust mehrerer blätter nahezu 1000 verse eingebüsst. Zu diesen mehr oder weniger vollständigen hss. treten folgende fragmente: zu Wien (W), Erlangen-Berlin-Retz (éiner hs. E angehörend), München (M), Karlsruhe (K) und Görlitz (F). Endlich sind stücke unseres gedichts in der Weltchronik Heinrichs von München erhalten (m).

S. Perg.-hs. des 14. jh.'s auf der grossherzogl. regierungsbibliothek zu Schwerin, früher auf dem dortigen staatsarchiv. In stark wurmstichigem holzband; 16,5 × 23. 67 bll. Der text ist zwischen vorgezeichneten linien geschrieben in zwei spalten zu je 34 zeilen auf der seite. Jeder zweite vers ist eingerückt, abschnitte werden durch rote und grüne initialen gekennzeichnet.

Die blätter 1-30 enthalten das Ev. Nic. Von diesen bilden bl. 2-30 drei lagen von je 4 und eine von 3 doppelblättern. Von der letzten ist die zweite hälfte des zweiten blattes vor dem beschreiben ausgeschnitten worden. Bl. 1 ist der rest einer

1) Vgl. im allgemeinen: P. Piper, Die geistliche dichtung des mittelalters 2, 141. K. Amersbach, Ueber die identität des verfassers des gereimten Ev. Nicodemi mit Heinrich Hesler (beilage zum Konstanzer gymnasiumsprogr. 1882 83 und 1883/84). F. Pfeiffer, Altdeutsches übungsbuch s. 1 ff. R. P. Wülcker, Das Ev. Nic, in der abendländischen literatur s. 44 ff.

lage die verloren ist; das gedicht ist deshalb im anfang defect überliefert. Vorhanden sind vers 437-572 und 1413 ff. Es fehlen also nach der zählung von G 840 verse; wir können darnach auf einen verlust von 6 blättern schliessen, die allerdings, falls sie nicht zum teil enger beschrieben waren (etwa wie bl. 30), nur 816 verse enthalten haben. Vor bl. 1 ist jedenfalls nur éin blatt verloren gegangen: denn es ist nicht anzunehmen, dass die erste lage ursprünglich 5 doppelblätter enthalten hätte, da sie selbst dann für die fehlenden 436 verse zu klein gewesen wäre; vgl. auch Lisch, Heinrich von Krolewitz s. 3. War dagegen am anfang nur éin blatt weiter da, und war dieses wie beim Vaterunser des Heinr. v. Krolewitz in derselben hs. nur auf der rückseite beschrieben, so konnte es gerade die 68 fehlenden verse des eigentlichen gedichtes enthalten. Darnach hätte die hs. also den prolog nicht gehabt. Auf bl. 307 und d sind, offenbar um den raum auszunutzen, öfters zwei verse in eine zeile geschrieben. Custoden finden sich auf bl. 9 sprach nyco und bl. 17 wid' ante.

Die hs. enthält einige rasuren und von späterer hand einige correcturen. Auf dem rand neben 27 findet sich von späterer hand der eintrag gens tua et plebs tua cõprobavit te regem. Ideo praecepi te flagellari secundum statuta principum et post modum in cruce levari.

Bl. 31 a ist leer, 31b-67a enthalten das Paternoster des Heinrich von Krolewitz, hg. v. Lisch 1839.

Stücke dieser hs. sind abgedruckt von Lisch, Jahrbuch für mecklenburgische geschichte 2, 156 ff.: v. 1413-1460. 1605 -1634. 4837-4905. 5339 bis schluss, von Pfeiffer a.a.o. v.2327 -3786 und von H. Haupt, WSB. 68, 201: v. 1425 f.

S ist die einzige der grösseren hss., welche den md. charakter des originals bewahrt hat. Sie hat deshalb anspruch auf eine eingehendere betrachtung.

I. Vocale. Umlaut von a finden wir in: geweldig 3155. 3189, heldes 3365, anmehte 3897; einzeln steht freilich auch a einem e in G gegenüber: sanften 4448, vaterlich 3441, na(h)sten 4200; offenbare 1849, das sicher unursprünglich ist, da es stets nur mit æ reimt.

Der umlaut anderer vocale ist nicht bezeichnet, vgl. romesch 4725, geloset 4946, bosen 3713. 4793; ou in drowe 5140,

geloubic 4572, couflinge 4724, vroude 2917. 4442; u in lutzel 5232, gekundet 1549; û in kuschheit 4274, uo in truobe 3383, pruwen 3263.

Einzelne vocale:

a. S hat stets sal, fast ausnahmslos van und einmal var (statt vor) 1746. Ob in gelart: gekart 3901. 5049, kart 2992. 4197. 4227 kurzes oder langes a anzusetzen ist, lässt sich nicht entscheiden.

e. Die verschiedenen e-laute werden in der hs. nicht unterschieden. Ausserordentlich zahlreich sind die belege für e statt i: vorlegen: gestegen 4869, gedegen 5113, meist bei diser: desen resen 5081, geneses 4487, werdes 5047, gebet 2524. 3743. 5226, vortelgen 5242, rechet 3413, besmedet 3177, gescreben 1924, negen 3325, werden (zu wirt) 3072, selber 3964. 4669, hemelisch 3744. en 2460, segenunft 1634. 2072. 2593. 3502; mer (= mir) 2690, wer 1700. 1865. 1953. 2394. 2661. 2698. 2720, en (acc. sg.) 1424. 1449. 1502. 1926. 3924. (dat. pl.) 1438. 5036 in der enklise oder proklise.

Seltener ist der umgekehrte fall i für ë: sprichet (2 pl.) 1596, riche (conj.) 4206, piches 3328, anbiten 3626; für e: willet (2 pl.) 4718. 4778. 5056. 5104, hitzete (zu hetzen, statt regelrechtem hatzte mit rückumlaut) 3134, with 5343.

Nur vereinzelt erscheint für i, e und e auch ie: wieldet: hieldet 5065, swiegen 2499, und ei: heilt: steilt 5069, weige 3780.

In den nebensilben ist i häufig: obiz 2010, undirste 3226, rechtiz 4169, praefix ir- und int- stets statt er- und ent-, auch dir (aus dar geschwächt) 1635.

Der entsprechende wechsel zwischen o und u stellt sich in S so dar, dass o vor r, u dagegen vor n, m vorherscht, vgl. zornete 4583, wormig 4885, worfes 570, storme 3910, worden (pl. praet.) 1734. 3782, koren (praet.) 4144, orteil 2118. 3604. 4741, kort gebort 1735, dagegen kuninc 537. 1480. 3167, benumen 3149, aber auch vernommen 4731. 4905.

Auch sonst erscheint einzelnes o: wocher 4933, vohse 1909, beslozzen (praet.) 3568.

Für alten diphthong iu steht stets ú: hute 1563, nuwet 1593, uch 472. 522. 1549. 2380. 2783, uwer 481. 1594. 1924. 2396, von du 1488, tufel 1789. 3035. 3305. 3475. 4187. 5333. gezuc: luc (imp.) 2489, vorbutet 5284.

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