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Fragst du, wer der ist!
Er heisst Jesus Christ,
Der Herr Zebaoth,

Und ist kein andrer Gott,

Das Feld muss er behalten.

Und wenn die Welt voll Teufel wär
Und wollt uns gar verschlingen,
So fürchten wir uns nicht so sehr,
Es soll uns doch gelingen.
Der Fürst dieser Welt,

Wie saur er sich stellt,

Tut er uns doch nicht;

Das macht, er ist gericht,

Ein Wörtlein kann ihn fällen.

Das Wort sie sollen lassen stan
Und kein Dank dazu haben.

Er ist bei uns wohl auf dem Plan
Mit seinem Geist und Gaben.
Nehmen sie den Leib,

Gut, Ehr, Kind und Weib,

Lass fahren dahin,

Sie habens kein Gewinn:

Das Reich muss uns doch bleiben.

INS stille Land!

LIED

Martin Luther [1483-1546]

Wer leitet uns hinüber?

Schon wölkt sich uns der Abendhimmel trüber,

Und immer trümmervoller wird der Strand.

Wer leitet uns mit sanfter Hand

Hinüber, ach! hinüber

Ins stille Land?

Ins stille Land!

Zu euch, ihr freien Räume

Für die Veredlung! Zarte Morgenträume

*For a paraphrase of this poem see page 3242.

Die Wacht Am Rhein

3583

Der schönen Seelen! künftgen Daseins Pfand.
Wer treu des Lebens Kampf bestand,
Trägt seiner Hoffnung Keime

Ins stille Land.

Ach Land! ach Land!

Für alle Sturmbedrohten

Der mildeste von unsers Schicksals Boten

Winkt uns, die Fackel umgewandt,

Und leitet uns mit sanfter Hand

Ins Land der grossen Toten,

Ins stille Land.

Johann Gaudenz von Salis-Seewis [1762-1834]

DIE WACHT AM RHEIN

Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

*

"Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein?"

Chorus-Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

Und aller Augen blitzen hell.

Der deutsche Jüngling fromm und stark
Beschirmt die heil'ge Landesmark.

Er blickt hinauf in Himmelsau'n,

Wo Heldengeister niederschaun,

Und schwört mit stolzer Kampfeslust:

"Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!

“Und ob mein Herz im Tode bricht,

Wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut,

Ist Deutschland ja an Heldenblut.

* For a translation of this poem see page 2197.

"So lang ein Tropfen Blut noch glüht,
Noch eine Faust den Degen zieht,
Und noch ein Arm die Büchse spannt,
Betritt kein Feind hier deinen Strand."

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

Die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!
Wir alle wollen Hüter sein!

Max Schneckenburger [1819-1849]

DES DEUTSCHEN VATERLAND *

WAS ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Preussenland? ist's Schwabenland?
Ist's, wo am Rhein die Rebe blüht?
Ist's, wo am Belt die Möve zieht?
O nein! nein! nein!

Sein Vaterland muss grösser sein.

Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Baierland? ist's Steierland?

Ist's, wo des Marsen Rind sich streckt?
Ist's, wo der Märker Eisen reckt?

O nein! nein! nein!

Sein Vaterland muss grösser sein.

Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Pommerland, Westfalenland?
Ist's, wo der Sand der Dünen weht?
Ist's, wo die Donau brausend geht?
O nein! nein! nein!

Sein Vaterland muss grösser sein.

Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das grosse Land!

*For a translation of this poem see page 2198.

Des Deutschen Vaterland

Ist's Land der Schweitzer? ist's Tirol?
Das Land und Volk gefiel mir wohl;
Doch nein! nein! nein!

Sein Vaterland muss grösser sein.

Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das grosse Land!
Gewiss es ist das Oesterreich,
An Ehren und an Siegen reich?
O nein! nein! nein!

Sein Vaterland muss grösser sein.

Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das grosse Land!
So weit die deutsche Zunge klingt
Und Gott im Himmel Lieder singt,
Das soll es sein!

Das, wackrer Deutscher, nenne dein!

Das ist des Deutschen Vaterland,

Wo Eide schwört der Druck der Hand,
Wo Treue hell vom Auge blitzt

Und Liebe warm im Herzen sitzt

Das soll es sein!

Das, wackrer Deutscher, nenne dein!

Das ist des Deutschen Vaterland,
Wo Zorn vertilgt den wälschen Tand,
Wo jeder Franzmann heisset Feind,
Wo jeder Deutsche heisset Freund-
Das soll es sein!

Das ganze Deutschland soll es sein!

Das ganze Deutschland soll es sein!
O Gott vom Himmel sieh' darein,
Und gieb uns rechten deutschen Muth,
Dass wir es lieben treu und gut.
Das soll es sein!

Das ganze Deutschland soll es sein!

3585

Ernst Moritz Arndt [1769-1860]

LA MARSEILLAISE

ALLONS, enfants de la Patrie,
Le jour de gloire est arrivé;
Contre nous de la tyrannie
L'étendard sanglant est levé,
Entendez-vous dans ces campagnes
Mugir ces féroces soldats?

Ils viennent jusque dans vos bras Égorger nos fils, nos compagnes! . . Aux armes, citoyens! formez vos bataillons! Marchons, marchons!

Qu'un sang impur abreuve nos sillons!

Que veut cette horde d'esclaves,

De traîtres, de rois conjurés?

Pour qui ces ignobles entraves,
Ces fers dès longtemps préparés?

Français, pour nous, ah! quel outrage!
Quels transports il doit exciter!
C'est nous qu'on ose méditer
De rendre à l'antique esclavage.

Quoi! ces cohortes étrangères
Feraient la loi dans nos foyers?
Quoi! ces phalanges mercenaires
Terrasseraient nos fiers guerriers?

Grand Dieu! par des mains enchaînées
Nos fronts sous le joug se ploieraient! -
De vils despotes deviendraient

Les maîtres de nos destinées.

Tremblez, tyrans, et vous perfides,

L'opprobre de tous les partis,
Tremblez! vos projets parricides
Vont enfin recevoir leur prix!

Tout est soldat pour vous combattre.
S'ils tombent, nos jeunes héros,
La terre en produit de nouveaux
Contre vous tout prêts à se battre!

*For a paraphrase of this poem see page 2199.

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