spiele bei genauerer Betrachtung sich kaum werden verkennen lassen. 1) Verfasser der beiden ersten derselben ist Mira de Mescua (richtiger Amescua). 2) Dieser seiner Zeit viel gefeierte Dichter war zu Guadix in Granada ungefähr 1578 geboren und starb daselbst um das Jahr 1640. Unter seinen zahlreichen Schauspielen ist eines der bekanntesten El esclavo del demonio, welches später von Moreto in Caer para levantarse umgearbeitet wurde. Dieses Stück hat Calderon nach v. Schacks Urteil 3) in zwei seiner berühmtesten Dramen (La devocion de la cruz und El Mágico prodigioso) ausgebeutet, wobei jedoch zugestanden wird, dass,,bei dem älteren Dichter die Motive, welche der spätere aufs bewundernswürdigste herausgearbeitet hat, nur noch im rohen Umrisse erscheinen." In der Tat ist die Aehnlichkeit des Eusebio in La devocion de la cruz mit Don Gil, dem Helden des Esclavo del demonio, so unverkennbar, dass wir in dem letzteren das Vorbild des ersteren erblicken müssen. Zwischen Don Gil und Cyprian vermögen wir zwar keine weiteren Berührungspunkte zu entdecken, als dass beide sich dem Teufel zu eigen geben und schliesslich durch die göttliche Gnade gerettet werden, aber im Einzelnen weist doch auch El Mágico prodigioso so viele Anklänge an das Stück des Mira de Mescua auf, dass eine Beeinflussung Calderons durch diesen Vorgänger nicht in Abrede zu stellen sein wird. Auf die sehr verwickelte Handlung des Esclavo del demonio brauchen wir hier um so weniger einzugehen, als v. Schack eine ausreichende Analyse derselben gegeben hat. 4) Eben so sehen wir von einer Aufzählung solcher verwandter Einzelzüge ab, welche bei der Erklärung des Calderonschen Dramas zur Sprache kommen werden, und beschränken uns hier auf Mitteilung derjenigen Scenen, welche die Anknüpfung und Lösung von 1) S. v. Schack III, 55. Ticknor I, 655. Ueber Berührungen in Einzelheiten zwischen diesen drei Stücken einerseits und dem Mágico prodigioso andererseits s. die Erklärung zu I, 141 ff. 175 ff. 573 ff. II, 289 ff. 297 ff. 861 ff. III, 141 ff. 604 ff. 829 ff. 2) S. über ihn v. Schack II, 455 ff. Barrera, Catálogo p. 255 ff. 3) a. a. O. II, 462. 4) a. a. O. S. 462-465. Don Gils Verhältniss zu dem Teufel schildern. 1) Don Gil, ein frommer Einsiedler, unterliegt seiner Leidenschaft für die schöne Lisarda und sinkt aus Verzweiflung an seinem Seelenheile dann immer tiefer, so dass er zuletzt Strassenräuber wird. Beim Anblicke von Lisardas Schwester Leonor, die er wie ihren Vater gefangen genommen, aber wieder freigegeben hat, fühlt er sich in heftiger Liebesglut entbrennen, die ihm den Ausruf erpresst: Si la intencion y el efeto Condenan al pecador, Por gozar de tí, Leonor, Daré el alma. (Sale el demonio vestido de galan y llámase Angelio.) Angelio. Yo la aceto.2) D. Gil. Despues que á este hombre he mirado, Los huesos y labios frios, Barba y cabello erizado. (Aparte.) Alma quien hay que te asombre? Angelio. Soy tu amigo, Aunque he sido tu enemigo Hasta ayer. D. Gil. ¿De qué manera? Angelio. Porque imitando me vas, D. Gil. ¿Y te llamas? 1) Benutzt habe ich den (sehr mangelhaften) Abdruck des Stückes in Parte tercera de las Comedias de Lope de Vega y otros Autores con sus Loas y Entremeses. S. über denselben v. Schack II, 452 ff. Die Druckfehler sind von mir nach Möglichkeit berichtigt, Orthographie und Interpunction nach den jetzt geltenden Grundsätzen umgestaltet worden. 2) Vgl. Mág. II, 168. 3) Druck cai. Angelio. Angelio, y vivo espantado Sin freno de la conciencia! D. Gil. ¿Que adoro á Doña Leonor, Angelio. Y no imagines, Que en lo que toca á saber 1) Vgl. Mág. II, 1023 ff. 2) Druck incierto. 3) Vielleicht Druckfehler, vielleicht aber auch Nebenform von querubines, s. zu Mag. i, 282 ff. Angelio. Que del mismo Dios reniegues De ser mi esclavo, las firmes Lo que casi tengo hecho. Perdí el alma, pues ¿qué espero, Si son tres las ocasiones Digo que haré lo que ordenas, Angelio. ¡Ah discípulos! (Salen dos en hábitos de esclavos.) Esclavo 1. Señor. Angelio. Sangrad á Don Gil las venas, D. Gil. Yo á ser discípulo voy. De mejor naturaleza. Nachdem hierauf Don Gil von den beiden Sklaven des Teufels fortgeführt worden und nach einer Zwischenscene, selbst als Sklave gebrandmarkt, in ihrer Begleitung wieder erschienen ist, erklärt er sich zum Dienste seines neuen Herrn bereit und verliest auf dessen Befehl die Schrift, durch deren Unterzeichnung er sich ihm zu eigen gegeben hat: Si aprendo la sútil nigromancía, Worauf Angelio: pues ea, Maten hombres esas manos Porque entre cuerpos humanos Esta cueva es el asilo 3) etc. Im dritten Acte fragt Angelio seinen neuen Diener nach den Ursachen der Traurigkeit, die er an ihm wahrnimmt: 4) No tengas melancolía. ¿Porqué con lágrimas bañas Y de hombres muertos preñadas. 1) Druck pronuncio. 2) Vgl. Mág. II, 1005 ff. 3) Druck osilo. 4) Vgl. Mág. II, 811 ff. |