Theaterschau: Englische Shakespeare-Festspiele 1907 (E. Kilian) Die englischen Shakespeare-Aufführungen 1907/08 (L. Stahl) «Maß für Maß» auf dem modernen Theater (L. Stahl) Shakespeare und die Festspiele des Rheinischen Goethe-Vereins Münchener Shakespeare-Aufführungen von 1907 (W. Bormann) 250 Wiener Theaterschau (H. Richter) . . Shakespeare in Berlin 1907 (H. Landsberg) Statistischer Überblick über die Aufführungen Shakespeare'scher I. Das Drama vor Shakespeare. (Zu den Mysterienspielen. «Enter- lude of Johan the Evangelist.» John Heywood. «Ralph Roister Doister. Italien und England. Richard Edwards. George Peele. Robert Greene. Thomas Lodge. Christoph Marlowe) 273 II. Nichtdramatische Literatur kurz vor Shakespeare. (Sir Philip alles gut.» «Die lustigen Weiber von Windsor.» «Wie es Euch V. Bühne und Schauspieler im 15.-17. Jahrhundert. (Zur Theater- VI. Shakespeares Persönlichkeit und Kunst. (Shakespeares Persön- lichkeit. Zur Shakespeare-Ästhetik). VII. Shakespeares Zeitgenossen. (Amerika im elisabethanischen Drama. Ben Jonson. Beaumont und Fletcher. John Webster. George Chapman. John Stephens. «The Yorkshire Tragedy.» The Faire Maide of Bristow » Andere anonyme Stücke) VIII. Nachwirken der elisabethanischen Zeit. (W. Scott und Philip Sidney. Anspielungen auf Shakespeare. Shakespeares Wohn- haus in Stratford. Fielding und Shakespeare. Shakespeare- Abschriften aus dem 17. Jahrhundert. Lessing und Shake- speare. Goethe und Shakespeare. Shakespeare-Kultus in Ungarn. Amerikanische Shakespeare-Ausgaben) . . . . 301 IX. Shakespeare auf der modernen Bühne. (Neue Inszenierungs- Tunison, Dramatic Traditions (A. Brandl) Savits, Von der Absicht des Dramas (W. Bormann) 315 316 Wolff, Shakespeare der Dichter und sein Werk (G. B. Churchill) 320 Raleigh, Shakespeare (A. Brandl) 322 324 Baker, Development of Shakespeare as a Dramatist (W. Keller) 325 Wegener, Bühneneinrichtung des Shakespeare'schen Theaters (W. Keller). . . 327 Joachimi-Dege, Deutsche Shakespeare-Probleme im 18. Jahrhundert (E. Dowden) 329 Rushton, Shakespeare's Legal Maxims (R. Eberstadt) 330 330 335 336 Furness, Anthony and Cleopatra (A. Brandl) 337 340 The Arden Shakespeare: «Antony and Cleopatra»; «The Two Brereton, Literary History of the Adelphi and its Neighbourhood Stopes, Shakespeare's Warwickshire Contemporaries (A. Brandl) 350 Henslowe Papers, ed. W. W. Greg (A. Brandl) Fifty Shakespeare Songs, ed. Ch. Vincent (E. W. Naylor) Voyages of the Elizabethan Seamen, ed. Payne (A. Brandl) Ben Jonson, Discoveries, ed. Castelain (W. Bang) 354 368 371 Yale Studies: The Inn, by Ben Jonson, ed. G.B. Tennant (M Förster) 374 Materialien zur Kunde des älteren Englischen Dramas: Bd. XVI und XVII Ben Jonson's Every Man out of his Humor, ed. Bang and Greg (M. Förster) 374 Conversations of Ben Jonson with William Drummond ed. Ph. 374 Chapman and Shirley. Tragedy of Chabot, ed. Lehman (A. Sander) 376 Shakespeares Vorläufer, Zeitgenossen und Nachfolger: 1. Drama, 2. Lyrik, 3. Prosa (M. Förster) Shakespeare-Bibliographie 1907. Von Hans Daffis II. Deutschland, Österreich, Schweiz III. Frankreich, französische Schweiz und Belgien IV. Italien. V. Verschiedene europäische Länder VI. Außereuropäische Länder Nachträge. Miszellen Register Zuwachs der Bibliothek der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. Mitgliederverzeichnis . Namen- und Sachverzeichnis zu Band XLIV Seite 393 394 408 419 420 421 421 421 424 440 451 455 462 Jahresbericht erstattet in der Generalversammlung vom 23. April 1908 durch den Präsidenten. Mit erneutem Interesse sind wir dieses Mal nach Weimar gekommen; denn ein frischgebautes Theaterhaus grüßt uns an der Stätte, wo unsere Klassiker zur Einbürgerung Shakespeares auf der deutschen Bühne gewirkt haben; durch fürstliche Freigebigkeit gewinnt hiermit das poetische Drama in dieser literarischen Hauptstadt Deutschlands die Möglichkeit, sich zeitgemäß weiterzubilden. Unsere Shakespeare-Gesellschaft hat seit ihrer Gründung mit dem Weimarer Theater immer in besonders engem Zusammenhang gestanden, und bis zum heutigen Tage kommt dies an jedem 23. April durch die Sondervorstellungen zum Ausdruck, die uns hier in so freundlicher und gastlicher Weise geboten werden. Wir können an diesem Tage keine Prozessionen durch flaggengeschmückte Straßen veranstalten, wie dies Stratford tut; können nicht mit Kränzen zur Geburts- und Grabesstätte unseres Dichters ziehen und Tausende von Gästen aus allen Weltteilen zu dreiwöchentlichen Festlichkeiten laden, wie dies am Avon geschieht, wo sich ich bin eben von dort zurückgekehrt pflichtbewußte Trustees, einsichtige Stadtväter und amerikanische Millionäre vereinigt haben, um ein Mekka für Shakespeare-Pilger zu schaffen. Aber auf Arbeit, die besonders mit und an dem hiesigen Theater geleistet wurde, um den englischen Klassiker der Renaissancezeit mit zum unseren zu machen, können wir hier dankbar zurückblicken, und um auch in der Folgezeit Theatergeschichte unter der Ägide Shakespeares zu machen, dazu ist das neue Haus mit seiner stattlichen, freien, wohlbeleuchtbaren Vorderbühne in ausgezeichneter Weise geeignet. Möge die Unternehmungslust und das Geschick von Weimars Künstlerschar durch reichen Erfolg gekrönt werden! Theatergeschichte und Shakespeare wie eng sind sie überhaupt miteinander verknüpft! Mit Aufführungen seiner Stücke haben die Meininger vor Jahren ihre besten Siege erfochten und auf unsere ganze Inszenierungstechnik belebend eingewirkt; der Verlust ihres Theaters hat uns vor kurzem daran erinnert; sie haben zu viel Dank verdient, als daß sie lange ohne Haus bleiben dürften. In London. hat der Wunsch nach einem würdigen Shakespeare-Denkmal dazu geführt, daß von vielen Seiten ein Nationaltheater vorgeschlagen wird, mit ausreichenden Mitteln, damit es ohne Geschäftsrücksichten ein edles Repertoire zu pflegen und die ästhetische Erziehung des Volkes zu fördern vermöge. Was das reiche London so mit etwas unklarem Ringen anstrebt, das ist fast in jeder mittleren Stadt unseres Vaterlandes bereits vorhanden; durch die zahlreichen Hoftheater ist uns die Vielstaaterei, im 18. Jahrhundert eine Ursache politischer Schwäche, in der Gegenwart eine Quelle kultureller Wohlfahrt; es ist nur zu wünschen, daß die guten Bühnen auch gut besucht werden. — In Amerika hat die Harvard-Universität die Mittel gefunden, um eine Bühne mit dreifachem Darstellungsfeld zu bauen, wie sie Shakespeare bei Abfassung seiner meisten Stücke ungefähr vor Augen hatte. Auf solcher Bühne ist nicht bloß eine ununterbrochene Szenenfolge möglich, Schlag auf Schlag, sondern auch synoptische Wirkungen, die zu einer Umformung unserer Dramentechnik führen können. Immer ist es Shakespeare, den die Männer des Fortschritts und auch die Anhänger des bewährten Alten auf die Fahne schreiben. Er bringt Er bringt es fertig, die Konservativen zu befriedigen und zugleich den Neuerern die schwersten Ziele zu setzen. Wir haben ihn noch lange nicht ausgelernt. Auch die theoretische Forschung sehen wir gegenwärtig magnetisch von der Frage angezogen, wie Shakespeares Bühne beschaffen war. Alle die Theaterrechnungen vom Hof der Königin Elisabeth, die Reste von Regisseurbüchern und Rollenabschriften, der Briefwechsel des Schauspielers Alleyn und das Notizbuch des Theateragenten Henslowe werden gedruckt und neugedruckt. Die Preisaufgabe, die unsere Gesellschaft vor drei Jahren stellte, um seine Bühneneinrichtung durch die Bühnenanweisungen sämtlicher Dramatiker aus seiner Umgebung aufzuklären, war Öl ins Feuer. Eine der Bearbeitungen, der wir einen Teil des Preises als «Ehrengabe» zuerkannten, die von Wegener, ist seitdem im Druck erschienen, merkwürdiger Weise unter der Bezeichnung «preisgekrönt»; eine andere, die von Neuendorff, ist mit vielem Fleiß auf den englischen Bibliotheken nachgebessert worden und dürfte in absehbarer Zeit ebenfalls veröffentlicht werden. Der Eifer auf diesem Gebiet ist begreiflich, denn das Theater ist das Instrument des Dramendichters; dem jeweiligen Theater ist seine Kunst angepaẞt; es wirkt auf den Lebensnerv seines Schaffens, wie die Violine auf den Geiger. |