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BOD

Jahrbücher der Litteratur.

Die

Heidelberg.

ie Universität Heidelberg glaubte ihre ehrfurchtsvolle Theils nahme an dem frühen tödlichen Hintritte Sr. Königlichen Hoheit, des Höchstseligen Großherzogs, um so mehr durch eine besondere Trauerfeyerlichkeit bezeigen zu dürfen, je mehr sie von Höchstdemselben durch besondere Beweise der Huld und Gnade ausgezeichnet worden war. Zwar darf fie ihr Schicksal getrost in die Hånde etnes jeden Fürsten aus dem Hause Zåringen, aus diesem auch durch die Liebe zu den Wissenschaften ausgezeichnetem Fürstenhause, legen. Wiederhers gestellt von Sr. Königl. Hoheit, dem Großherzoge Karl Friedrich, erhalten und reichlicher ausgestattet von dem Fürsten, dessen Verlust sie jeßt betrauert, darf sie schon in den Erfahrungen der Vergangenheit eine sichere Bürge schaft für ihre Zukunft finden. Aber je uneigennütiger unsere Trauer, desto aufrichtiger ist sie; je freudiger wir zu dem Fürsten aufblicken, welcher jeht unsere Schicksale lenkt, desto größer ist unsere Pflicht, durch Dankbarkeit gegen den Vers ewigten unsere Treue gegen den Lebenden zu beurkunden.

Diese Todtenfeyer wird den 17. Januar früh um 11 Uhr in dem großen akademischen Horsale begangen werden. Der Kirchenrath Schwarz, Dr. und Professor der Theologie, wird in einer geeigneten Rede die dankbaren Erinnerungen an den Verewigten, welche die hiesigen Einwchner mit den Lehrern und Zöglingen der Universitàt, theilen, ausdrücken. Eine angemessene Trauermusik wird die Feyerlichkeit eröffnen und beschließen. Die Universität hat zu dieser Feyer durch folgendes Programm eingeladen :

Memoriam D. Caroli Magni Ducis Badarum Ducis Za. ringiae Comitis Provinc. Nellenburgi etc. etc. Rectoris

Academiae Magnificentissimi rite pio gratoque animo recolendam indicit Academia Ruperto - Carolina. Interprete C. S. Zachariae h. t. Exprorectore.

Das Programm nimmt von dem Eindrucke, den der Tod eines Fürsten auf das Gemüth eines jeden nicht gefühllosen Menschen macht, Veranlassung, von den verschiedenen Eins richtungen zu sprechen, welche die Völker getroffen haben, um ihre Fürsten feyerlich an das Urtheil zu erinnern, welches ein höherer Richter oder die Nachwelt über ihre Thaten fållen wird. Es werden nun das Todtengericht der Aegyptier, die Selig und Heiligsprechung der katholischen Kirche, die Vers götterung oder Verdammung der römischen Kayser, die Ges schichtschreiber, die in China bestellt sind, die Thaten und Reden des Kaysers bey seinem Leben ins Geheim aufzuzeichs nen, als Anstalten dieser Art angeführt und ihrer Zweckmäßigs keit nach beurtheilt. Da nun dieses Urtheil dahin ausfällt, daß das Richteramt über Verstorbene, in sofern es von Mens schen ausgeübt werden könne und dürfe, der Nachwelt schlechts hin zu überlassen sey, daß jedoch die Zeitgenossen in Voraus als Partheyen vor diesem Richterstuhle auftreten dürfen und sollen, so schließt das Programm mit dem Preise der Regies rung des Verewigten, insbesondere der Verdienste, die Er sich um die hiesige Universität erwarb. Auch die Leser dieser Ant zeige werden in die Schlußworte des Programms einstimmen: Have! Optime Princeps! Have!

1) Sendschreiben eines Layen aus dem Bisthum Konstanz an den dortigen Klerus, oder nåhere Aufschlüsse über die innere Lage dieser Diocese und die Wahl des Freyherrn Ignaz von Weffenberg zum Bischof von Konstanz, mit Noten eines Unpartheyischen. 1818. 32 S. in 8.

2) Der Klerus aus dem Bischum Konstanz an den im Jahr 1818 an ihn sendschreibenden Layen aus demselben Bisthum. Oder : Ueber die innere Lage dieser Diocese und die Wahl des Freyherrn Jgn. Heinr. von Weffenberg, zum Bischof von Konstanz. Eine offene Antwort gegen anonyme Anklagen. Freyburg bey Herder. 1818. 54 S. in 8.

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Auch Rec. las jenes Sendschreiben eines Layen", fand aber nur Worte, Behauptungen, oft Schmähungen, nicht Data, Beweise, Begebenheiten. Als das sonderbarste fiel dem Rec. auf, daß der Laye vorgiebt, die Geistlichen hätten die Dalbergisch: Wessenbergische Verbesserungen aus Bequemlichkeit für ihr, Nemtchen" angenommen. Man erkläre zum Beys spiel, sagt Sendschr. S. 9, die Predigt für Hauptsache“, trage die Messe big zum Canon teutsch vor u. dgl. Ist es denn etwa leichter, eine Predigt zu studiren und aus eigenem Verstand und Herzen öffentlich zum Volke zu reden, als ein längst auswendig gelerntes Ritual zu wiederholen? Kann es bequemer seyn, einen Theil des Rituals in teutscher Sprache, wo jeder Laye aufhorchen kann, vorzutragen, oder in der unbekannteren lateinischen vielleicht ein in nomine patrua, filia et Spiritua sancta, wie ehedem, sich entfallen zu lassen?

Nach S. 39 wurde die gegenwärtige durch Conferenzbes schluß vom 22. Sept. veranlaßte Antwort des Constanzer Kles rus an den ungenannten Layen allen 17 Landcapiteln des Bisthums mitgetheilt, von keinem gemisbilligt, nach einigen eingesandten Bemerkungen revidirt und so dem Druck übergeben. Dies bezeugt im Abdruck S. 40 das Decanat des Landcapitels Breysach, wo die Conferenzprotocolle, nach S. 38 zur Einsicht vorliegen. Man muß dem sendschreibenden Layen für dieses Eine Dank wissen, daß sein Nichts ein so authens tisirtes Etwas über den Zustand der Const. Diocese veranlaßte.

Die Verfasser beurkunden ihre reinere Geistesbildung schon durch ihren gebildeten Vortrag. Sie gehen auf den Ursprung ihres Amtes (nicht: Aemtchens) auf die Nothwendigkeit, daß (da einst zu Constanz und Basel nicht einmal Concilien bis zum Verbessern in Haupt und Gliedern durchdringen konnten) bessere Layen bey den Staatsregierungen spåterhin vieles rohere wegschaffen mußten. Kräftig führen sie diese Gedankenreihe bis auf die neuere Zeit herab.

S. 10. „Wenn durch treue Anwendung der menschlichen Anlagen der Verstand im Reiche der Erfahrungen sich gei schärft hat, wenn er die Ausbeute seiner Beobachtungen rein gesammelt der Bernunft darlegt und diese dieselben nun

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